Kartoffel

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Kartoffel
Patates.jpg
Kartoffelsorten gibt es in einer Vielzahl von Farben, Formen und Größen.
Wissenschaftliche Klassifizierung bearbeiten
Königreich: Pflanzen (Plantae)
Klade: Tracheophyten
Klade: Angiospermen
Klade: Eudikotyledonen
Klade: Asteroiden
Ordnung: Nachtschattengewächse
Familie: Nachtschattengewächse
Gattung: Solanum
Spezies:
S. tuberosum
Binomialer Name
Nachtschattengewächs (Solanum tuberosum)
L.

Die Kartoffel ist eine stärkehaltige Knolle der Pflanze Solanum tuberosum und ist ein in Amerika beheimatetes Wurzelgemüse. Die Pflanze ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae).

Wilde Kartoffelarten sind von den südlichen Vereinigten Staaten bis nach Südchile zu finden. Ursprünglich glaubte man, dass die Kartoffel von den amerikanischen Ureinwohnern unabhängig voneinander an verschiedenen Orten domestiziert wurde, doch spätere genetische Studien ergaben, dass es nur einen einzigen Ursprung gibt, nämlich das Gebiet des heutigen südlichen Peru und des äußersten Nordwesten Boliviens. Die Kartoffel wurde dort vor etwa 7.000-10.000 Jahren aus einer Art des Solanum brevicaule-Komplexes domestiziert. In der Andenregion Südamerikas, wo die Art heimisch ist, werden einige nahe Verwandte der Kartoffel angebaut.

Die Kartoffel wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts von den Spaniern aus Amerika nach Europa eingeführt. Heute sind sie in vielen Teilen der Welt ein Grundnahrungsmittel und ein wesentlicher Bestandteil der weltweiten Nahrungsmittelversorgung. Im Jahr 2014 war die Kartoffel nach Mais, Weizen und Reis die viertgrößte Nahrungspflanze der Welt. Nach Jahrtausenden selektiver Züchtung gibt es heute über 5.000 verschiedene Kartoffelsorten. Über 99 % der heute weltweit angebauten Kartoffeln stammen von Sorten ab, die ihren Ursprung im Tiefland von Süd- und Zentralchile haben. Die Bedeutung der Kartoffel als Nahrungsmittel und kulinarische Zutat ist von Region zu Region unterschiedlich und ändert sich ständig. In Europa, vor allem in Nord- und Osteuropa, ist die Kartoffel nach wie vor eine wichtige Kulturpflanze, und die Pro-Kopf-Produktion ist dort nach wie vor die höchste der Welt, während die rasanteste Produktionsausweitung in den letzten Jahrzehnten in Süd- und Ostasien stattgefunden hat, wobei China und Indien im Jahr 2018 weltweit an der Spitze der Gesamtproduktion stehen.

Wie die Tomate gehört auch die Kartoffel zu den Nachtschattengewächsen der Gattung Solanum, und die vegetativen und fruchttragenden Teile der Kartoffel enthalten das für den menschlichen Verzehr gefährliche Toxin Solanin. Normale Kartoffelknollen, die ordnungsgemäß angebaut und gelagert werden, produzieren Glykoalkaloide in Mengen, die so gering sind, dass sie für die menschliche Gesundheit vernachlässigbar sind. Wenn jedoch grüne Pflanzenteile (d. h. Sprossen und Schalen) dem Licht ausgesetzt werden, kann die Knolle eine so hohe Konzentration an Glykoalkaloiden anreichern, dass sie die menschliche Gesundheit beeinträchtigt.

Kartoffel

Blüten der Kartoffel (Solanum tuberosum)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)
Gattung: Nachtschatten (Solanum)
Art: Kartoffel
Wissenschaftlicher Name
Solanum tuberosum
L.
Kartoffeln (Sorte Nicola)
Illustration

Das Wort Kartoffel (im 17. Jahrhundert noch Tartuffel) leitet sich von tartufolo ab, dem italienischen Wort für Trüffel, das wiederum abgeleitet ist von lateinisch terrae tuber („Erdknolle“). Die nur entfernt verwandte Süßkartoffel (Ipomoea batatas) bekam ihren Namen wegen der ähnlichen Verwendung und des ähnlichen Aussehens der Knollen.

Die Samen werden in tomatenähnlichen Beeren gebildet, welche, wie alle grünen Teile der Pflanze und die Keime der Knolle, für Menschen leicht giftig sind.

Etymologie

Das englische Wort potato stammt aus dem Spanischen patata (die in Spanien verwendete Bezeichnung). Laut der Königlichen Spanischen Akademie ist das spanische Wort eine Kreuzung aus Taíno batata ('Süßkartoffel') und Quechua papa ('Kartoffel'). Der Name bezog sich ursprünglich auf die Süßkartoffel, obwohl die beiden Pflanzen nicht eng miteinander verwandt sind. Der englische Kräuterkundler John Gerard aus dem 16. Jahrhundert bezeichnete Süßkartoffeln als gewöhnliche Kartoffeln und verwendete die Begriffe Bastardkartoffeln und Virginia-Kartoffeln für die Arten, die wir heute als Kartoffeln bezeichnen. In vielen Chroniken, in denen Landwirtschaft und Pflanzen beschrieben werden, wird nicht zwischen den beiden Arten unterschieden. In den Vereinigten Staaten werden Kartoffeln gelegentlich als Irish potatoes oder white potatoes bezeichnet, um sie von Süßkartoffeln zu unterscheiden.

Der Name Spud für eine Kartoffel stammt vom Ausheben der Erde (oder eines Lochs) vor dem Pflanzen der Kartoffeln. Das Wort hat einen unbekannten Ursprung und wurde ursprünglich (um 1440) als Bezeichnung für ein kurzes Messer oder einen Dolch verwendet, wahrscheinlich in Anlehnung an das lateinische spad - ein Wortstamm, der "Schwert" bedeutet; vgl. spanisch espada, englisch spade und spadroon. Später wurde der Begriff auf eine Vielzahl von Grabungswerkzeugen übertragen. Um 1845 wurde der Name auf die Knolle selbst übertragen, wobei diese Verwendung erstmals im neuseeländischen Englisch belegt ist. Der Ursprung des Wortes Spud wird fälschlicherweise einer Aktivistengruppe aus dem 18. Jahrhundert zugeschrieben, die sich dafür einsetzte, die Kartoffel aus Großbritannien zu verbannen, und die sich selbst als Society for the Prevention of Unwholesome Diet bezeichnete. Für den falschen Ursprung des Wortes ist Mario Peis 1949 erschienenes Werk The Story of Language verantwortlich. Pei schrieb: "Die Kartoffel ihrerseits war vor einigen Jahrhunderten in Verruf geraten. Einige Engländer, die die Kartoffel nicht mochten, gründeten eine Gesellschaft zur Verhinderung ungesunder Ernährung. Aus den Anfangsbuchstaben der Hauptwörter dieses Titels entstand Spud". Wie viele andere Abkürzungen aus der Zeit vor dem 20. Jahrhundert ist auch diese falsch, und es gibt keinen Beweis dafür, dass es jemals eine Gesellschaft zur Verhinderung ungesunder Ernährung gegeben hat.

Mindestens sieben Sprachen - Afrikaans, Niederländisch, Französisch, (West-)Friesisch, Hebräisch, Persisch und einige Varianten des Deutschen - kennen einen Begriff für "Kartoffel", der sich grob (oder wörtlich) als "Erdapfel" oder "geriebener Apfel" ins Englische übersetzen lässt.

Biologie

Taxonomische Synonyme

Liste
    • Battata tuberosa (L.) Hill
    • Larnax sylvarum subsp. novogranatensis N.W.Sawyer
    • Lycopersicon tuberosum (L.) Mill.
    • Parmentiera edulis Raf.
    • Solanum andigenum Juz. & Bukasov
    • Solanum andigenum convar. acutifolium Lechn.
    • Solanum andigenum convar. adpressipilosum Lechn.
    • Solanum andigenum f. alccai-huarmi Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. ancacc-maquin Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. arcuatum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum subsp. argentinicum Lechn.
    • Solanum andigenum subsp. australiperuvianum Lechn.
    • Solanum andigenum subsp. aya-papa Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum var. aymaranum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. basiscopum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. bifidum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum var. bolivianum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum subsp. bolivianum Lechn.
    • Solanum andigenum convar. brachistylum Lechn.
    • Solanum andigenum convar. brevicalyces Lechn.
    • Solanum andigenum var. brevicalyx Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum convar. brevipilosum Lechn.
    • Solanum andigenum f. caesium Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. caiceda Bukasov
    • Solanum andigenum var. carhua Vargas
    • Solanum andigenum f. ccompetillo Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. ccompis Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum var. ccusi Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum subsp. centraliperuvianum Lechn.
    • Solanum andigenum f. cevallosii Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. chalcoense Bukasov
    • Solanum andigenum f. chimaco Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum var. ckello-huaccoto Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. coeruleum Lechn. ex Bukasov
    • Solanum andigenum var. colombianum Bukasov
    • Solanum andigenum subsp. colombianum (Bukasov) Lechn.
    • Solanum andigenum f. conicicolumnatum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. cryptostylum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum convar. curtibaccatum Lechn.
    • Solanum andigenum var. cuzcoense Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum var. digitotuberosum Vargas
    • Solanum andigenum f. dilatatum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. discolor Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum subsp. ecuatorianum Lechn.
    • Solanum andigenum convar. elongatibaccatum Lechn.
    • Solanum andigenum f. elongatipedicellatum Lechn.
    • Solanum andigenum f. globosum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum var. grauense Vargas
    • Solanum andigenum f. guatemalense Bukasov
    • Solanum andigenum var. hederiforme Bukasov
    • Solanum andigenum var. herrerae Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. huaca-layra Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum var. huairuru Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. huallata Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. huaman-uma Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum var. imilla Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. incrassatum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum var. juninum Bukasov
    • Solanum andigenum f. lanciacuminatum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. lapazense Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum var. latius Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. lecke-umo Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. lilacinoflorum Bukasov
    • Solanum andigenum f. lisarassa Bukasov
    • Solanum andigenum f. llutuc-runtum Lechn. ex Bukasov
    • Solanum andigenum convar. longiacuminatum Lechn.
    • Solanum andigenum var. longibaccatum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum convar. macron Lechn.
    • Solanum andigenum f. magnicorollatum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum var. mexicanum Bukasov
    • Solanum andigenum f. microstigma Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum convar. microstigmatum Lechn.
    • Solanum andigenum f. nodosum Bukasov
    • Solanum andigenum convar. nudiculum Lechn.
    • Solanum andigenum convar. obtusiacuminatum Lechn.
    • Solanum andigenum f. ovatibaccatum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. pacus Lechn. ex Bukasov
    • Solanum andigenum f. pallidum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum var. platyantherum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. pomacanchicum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. ppacc-nacha Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. ppaqui Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum convar. puca-mata Lechn.
    • Solanum andigenum var. quechuanum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum var. sihuanum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum var. socco-huaccoto Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum convar. stenon Lechn.
    • Solanum andigenum var. stenophyllum Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. sunchchu Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum subsp. tarmense Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. tenue Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum f. tiahuanacense Bukasov & Lechn.
    • Solanum andigenum convar. titicacense Lechn.
    • Solanum andigenum f. tocanum Bukasov
    • Mauerpfeffer (Solanum andigenum) f. tolucanum Bukasov
    • Solanum andigenum f. uncuna Bukasov & Lechn.
    • Solanum apurimacense Vargas
    • Solanum aracatscha Besser
    • Solanum aracc-papa Juz. ex Rybin
    • Solanum ascasabii Hawkes
    • Solanum boyacense Juz. & Bukasov
    • Solanum caniarense Juz. & Bukasov
    • Sonnenhut (Solanum cardenasii Hawkes)
    • Solanum cayeuxi Berthault
    • Solanum chariense A.Chev.
    • Solanum chaucha Juz. & Bukasov
    • Solanum chaucha var. ccoe-sulla Ochoa
    • Solanum chaucha var. ckati Ochoa
    • Solanum chaucha var. khoyllu Ochoa
    • Sonnenhut (Solanum chaucha) var. puca-suitu Ochoa
    • Solanum chaucha f. purpureum Hawkes
    • Solanum chaucha f. roseum Hawkes
    • Solanum chaucha var. surimana Ochoa
    • Solanum chiloense (A.DC.) Berthault
    • Solanum chilotanum Hawkes
    • Solanum chilotanum var. angustifurcatum Lechn.
    • Solanum chilotanum f. magnicorollatum Lechn.
    • Solanum chilotanum f. parvicorollatum Lechn.
    • Solanum chilotanum var. talukdarii Lechn.
    • Solanum chocclo Bukasov & Lechn.
    • Solanum churuspi Hawkes
    • Solanum coeruleiflorum Hawkes
    • Solanum cultum (A.DC.) Berthault
    • Solanum diemii E.Brucher
    • Solanum dubium E.H.L.Krause
    • Solanum erlansonii Anon.
    • Solanum esculentum Hals.
    • Solanum estradea L.E.López
    • Solanum goniocalyx Juz. & Bukasov
    • Solanum goniocalyx var. caeruleum Vargas
    • Solanum herrerae Juz.
    • Solanum hygrothermicum Ochoa
    • Solanum kesselbrenneri Juz. & Bukasov
    • Solanum leptostigma Juz.
    • Solanum leptostigma Juz. ex Bukasov
    • Solanum macmillanii Bukasov
    • Solanum maglia var. chubutense Bitter
    • Solanum maglia var. guaytecarum Bitter
    • Solanum mamilliferum Juz. & Bukasov
    • Solanum molinae Juz.
    • Solanum oceanicum Brücher
    • Solanum ochoanum Lechn.
    • Solanum paramoense Bitter ex Pittier
    • Solanum parmentieri Molina ex Walp.
    • Solanum parvicorollatum Lechn.
    • Solanum phureja Juz. & Bukasov
    • Solanum phureja var. caeruleum Ochoa
    • Solanum phureja var. erlansonii (Bukasov & Lechnovitch) Ochoa
    • Solanum phureja subsp. estradae (L.E.López) Hawkes
    • Solanum phureja var. flavum Ochoa
    • Solanum phureja subsp. hygrothermicum (Ochoa) Hawkes
    • Solanum phureja var. janck'o-phureja Ochoa
    • Solanum phureja var. macmillanii (Bukasov & Lechnovitch) Ochoa
    • Solanum phureja f. orbiculatum Ochoa
    • Solanum phureja var. pujeri Hawkes
    • Solanum phureja var. rubroroseum Ochoa
    • Solanum phureja var. sanguineum Ochoa
    • Solanum phureja f. sayhuanimayo Ochoa
    • Solanum phureja f. timusi Ochoa
    • Solanum phureja f. viuda Ochoa
    • Solanum riobambense Juz. & Bukasov
    • Solanum rybinii Juz. & Bukasov
    • Solanum rybinii var. bogotense Hawkes
    • Solanum rybinii var. boyacense (Juz. & Bukasov) Hawkes
    • Solanum rybinii var. pastoense Hawkes
    • Solanum rybinii var. popayanum Hawkes
    • Solanum sabinei (A.DC.) Berthault
    • Solanum sanmartinense Brücher
    • Solanum sendigena Juz. & Bukasov
    • Solanum sinense Blanco
    • Solanum stenotomum Juz. & Bukasov
    • Solanum stenotomum f. alcay-imilla Hawkes
    • Solanum stenotomum f. canasense Vargas
    • Solanum stenotomum f. canastilla Hawkes
    • Solanum stenotomum f. catari-papa Hawkes
    • Solanum stenotomum f. ccami (Bukasov) Hawkes
    • Solanum stenotomum var. ccami Bukasov
    • Solanum stenotomum var. chapina Hawkes
    • Solanum stenotomum f. chilcas Hawkes
    • Solanum stenotomum f. chincherae Hawkes
    • Solanum stenotomum f. chojllu Hawkes
    • Solanum stenotomum f. cochicallo Hawkes
    • Solanum stenotomum f. cohuasa Hawkes
    • Solanum stenotomum f. cuchipacon Hawkes
    • Solanum stenotomum var. cyaneum Hawkes
    • Solanum stenotomum f. eucaliptae Hawkes
    • Solanum stenotomum subsp. goniocalyx (Juz. & Bukasov) Hawkes
    • Solanum stenotomum f. huallata-chinchi Hawkes
    • Solanum stenotomum f. huamanpa-uman Hawkes
    • Solanum stenotomum f. huanuchi Hawkes
    • Solanum stenotomum var. huicu Hawkes
    • Solanum stenotomum f. kamara Hawkes
    • Solanum stenotomum f. kantillero Hawkes
    • Solanum stenotomum var. keccrana Hawkes
    • Solanum stenotomum f. kehuillo Hawkes
    • Solanum stenotomum f. koso-nahui Hawkes
    • Solanum stenotomum var. megalocalyx Hawkes
    • Solanum stenotomum f. negrum Hawkes
    • Solanum stenotomum f. orcco-amajaya Hawkes
    • Solanum stenotomum f. pallidum Hawkes
    • Solanum stenotomum var. peruanum Hawkes
    • Solanum stenotomum f. phinu Hawkes
    • Solanum stenotomum f. phitu-huayacas Hawkes
    • Solanum stenotomum f. piticana Hawkes
    • Solanum stenotomum var. pitiquilla Hawkes
    • Solanum stenotomum f. pitoca Hawkes
    • Solanum stenotomum var. poccoya Vargas
    • Solanum stenotomum f. puca Vargas
    • Solanum stenotomum var. puca-lunca Hawkes
    • Solanum stenotomum var. putis Hawkes
    • Solanum stenotomum f. roseum Hawkes
    • Solanum stenotomum f. tiele Hawkes
    • Solanum stenotomum f. yana-cculi Hawkes
    • Solanum stenotomum f. yuracc Vargas
    • Solanum subandigenum Hawkes
    • Solanum sylvestre Audib. ex Dunal
    • Solanum tarmense Bukasov
    • Solanum tascalense Brücher
    • Solanum tenuifilamentum Juz. & Bukasov
    • Solanum tuberosum f. acuminatum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. aethiopicum Alef.
    • Solanum tuberosum var. alaudinum Alef.
    • Solanum tuberosum var. album Alef.
    • Solanum tuberosum f. alkka-imilla Ochoa
    • Solanum tuberosum f. alkka-silla Ochoa
    • Solanum tuberosum f. amajaya Ochoa
    • Solanum tuberosum subsp. andigenum (Juz. & Bukasov) Hawkes
    • Solanum tuberosum var. anglicum Alef.
    • Solanum tuberosum f. araucanum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum f. auriculatum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum f. azul-runa Ochoa
    • Solanum tuberosum var. batatinum Alef.
    • Solanum tuberosum var. bertuchii Alef.
    • Solanum tuberosum var. borsdorfianum Alef.
    • Solanum tuberosum var. brachyceras Alef.
    • Solanum tuberosum f. brachykalukon Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum f. brevipapillosum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. brevipilosum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. bufoninum Alef.
    • Solanum tuberosum var. californicum Alef.
    • Solanum tuberosum f. camota Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. cepinum Alef.
    • Solanum tuberosum f. chaped Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum f. chiar-lelekkoya Ochoa
    • Solanum tuberosum f. chiar-pala Ochoa
    • Solanum tuberosum subsp. chiloense (A.DC.) L.I.Kostina
    • Solanum tuberosum var. chiloense A.DC.
    • Solanum tuberosum var. chilotanum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum f. chojo-sajama Ochoa
    • Solanum tuberosum var. chubutense (Bitter) Hawkes
    • Solanum tuberosum f. conicum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. conocarpum Alef.
    • Solanum tuberosum f. contortum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum f. coraila Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. cordiforme Alef.
    • Solanum tuberosum var. corsicanum Alef.
    • Solanum tuberosum f. crassifilamentum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. crassipedicellatum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. cucumerinum Alef.
    • Solanum tuberosum var. cultum
    • Solanum tuberosum var. drakeanum Alef.
    • Solanum tuberosum var. elegans Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum f. elongatum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. elongatum Alef.
    • Solanum tuberosum f. enode Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. erythroceras Alef.
    • Solanum tuberosum var. fragariinum Alef.
    • Solanum tuberosum var. guaytecarum (Bitter) Hawkes
    • Solanum tuberosum var. hassicum Alef.
    • Solanum tuberosum var. helenanum Alef.
    • Solanum tuberosum var. hispanicum Alef.
    • Solanum tuberosum var. holsaticum Alef.
    • Solanum tuberosum f. huaca-zapato Ochoa
    • Solanum tuberosum f. huichinkka Ochoa
    • Solanum tuberosum f. indianum Lechn. ex Bukasov
    • Solanum tuberosum f. infectum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum f. isla-imilla Ochoa
    • Solanum tuberosum f. jancck'o-kkoyllu Ochoa
    • Solanum tuberosum f. janck'o-chockella Ochoa
    • Solanum tuberosum f. janck'o-pala Ochoa
    • Solanum tuberosum var. julianum Alef.
    • Solanum tuberosum var. kaunitzii Alef.
    • Solanum tuberosum f. kunurana Ochoa
    • Solanum tuberosum f. laram-lelekkoya Ochoa
    • Solanum tuberosum f. latum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. laurentianum Alef.
    • Solanum tuberosum var. lelekkoya Ochoa
    • Solanum tuberosum var. leonhardianum Alef.
    • Solanum tuberosum f. mahuinhue Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. malcachu Ochoa
    • Solanum tuberosum var. melanoceras Alef.
    • Solanum tuberosum var. menapianum Alef.
    • Solanum tuberosum var. merceri Alef.
    • Solanum tuberosum f. milagro Ochoa
    • Solanum tuberosum f. montticum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. multibaccatum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. murukewillu Ochoa
    • Solanum tuberosum f. nigrum Ochoa
    • Solanum tuberosum var. nobile Alef.
    • Solanum tuberosum var. norfolcicum Alef.
    • Solanum tuberosum var. nucinum Alef.
    • Solanum tuberosum f. oculosum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum f. ovatum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum f. overita Ochoa
    • Solanum tuberosum var. palatinatum Alef.
    • Solanum tuberosum var. pecorum Alef.
    • Solanum tuberosum var. peruvianum Alef.
    • Solanum tuberosum f. pichuna Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum f. pillicuma Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. platyceras Alef.
    • Solanum tuberosum var. polemoniifolium J.Rémy
    • Solanum tuberosum var. praecox Alef.
    • Solanum tuberosum var. praedicandum Alef.
    • Solanum tuberosum f. pulo Ochoa
    • Solanum tuberosum var. putscheanum Alef.
    • Solanum tuberosum var. recurvatum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. reniforme Alef.
    • Solanum tuberosum var. rockii Alef.
    • Solanum tuberosum var. rossicum Alef.
    • Solanum tuberosum var. rubrisuturatum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. rugiorum Alef.
    • Solanum tuberosum var. runa Ochoa
    • Solanum tuberosum var. sabinei A.DC.
    • Solanum tuberosum var. saccharatum Alef.
    • Solanum tuberosum var. salamandrinum Alef.
    • Solanum tuberosum f. sani-imilla Ochoa
    • Solanum tuberosum var. schnittspahnii Alef.
    • Solanum tuberosum f. sebastianum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. sesquimensale Alef.
    • Solanum tuberosum var. sicha Ochoa
    • Solanum tuberosum var. sipancachi Ochoa
    • Solanum tuberosum var. strobilinum Alef.
    • Solanum tuberosum f. surico Ochoa
    • Solanum tuberosum var. taraco Ochoa
    • Solanum tuberosum var. tener Alef.
    • Solanum tuberosum f. tenuipedicellatum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum f. thalassinum Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. tinctorium Alef.
    • Solanum tuberosum f. tinguipaya Ochoa
    • Solanum tuberosum var. ulmense Alef.
    • Solanum tuberosum var. versicolor Alef.
    • Solanum tuberosum var. villaroella Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum f. viride Bukasov & Lechn.
    • Solanum tuberosum var. vuchefeldicum Alef.
    • Solanum tuberosum var. vulgare Macloskie
    • Solanum tuberosum var. vulgare Hook.f.
    • Solanum tuberosum f. wila-huaycku Ochoa
    • Solanum tuberosum f. wila-imilla Ochoa
    • Solanum tuberosum f. wila-k'oyu Ochoa
    • Sonnenblume (Solanum tuberosum) f. wila-monda Ochoa
    • Solanum tuberosum f. wila-pala Ochoa
    • Solanum tuberosum var. xanthoceras Alef.
    • Solanum tuberosum f. yurac-taraco Ochoa
    • Solanum tuberosum var. yutuense Bukasov & Lechn.
    • Solanum utile Klotzsch
    • Solanum yabari Hawkes
    • Solanum yabari var. cuzcoense Hawkes
    • Solanum yabari var. pepino Hawkes
    • Solanum zykinii Lechn.

Beschreibung

Blüten einer Kartoffelpflanze
Kartoffelpflanzen

Kartoffelpflanzen sind krautige Stauden, die je nach Sorte etwa 60 cm hoch werden und deren Blätter nach der Blüte, Fruchtbildung und Knollenbildung absterben. Sie tragen weiße, rosa, rote, blaue oder violette Blüten mit gelben Staubgefäßen. Kartoffeln werden hauptsächlich durch Insekten wie Hummeln befruchtet, die Pollen von anderen Kartoffelpflanzen tragen, aber es gibt auch einen erheblichen Anteil an Selbstbefruchtung. Die Knollen bilden sich als Reaktion auf die abnehmende Tageslänge, obwohl diese Tendenz bei kommerziellen Sorten minimiert wurde.

Nach der Blüte bilden die Kartoffelpflanzen kleine grüne Früchte, die grünen Kirschtomaten ähneln und jeweils etwa 300 Samen enthalten. Wie alle Pflanzenteile mit Ausnahme der Knollen enthalten auch die Früchte das giftige Alkaloid Solanin und sind daher zum Verzehr ungeeignet. Alle neuen Kartoffelsorten werden aus Saatgut gezüchtet, das auch als "echtes Kartoffelsaatgut", "TPS" oder "botanisches Saatgut" bezeichnet wird, um es von den Saatknollen zu unterscheiden. Neue Sorten, die aus Saatgut gezogen werden, können vegetativ vermehrt werden, indem man Knollen, Stücke von Knollen, die so geschnitten werden, dass sie mindestens ein oder zwei Augen haben, oder Stecklinge pflanzt, eine Praxis, die in Gewächshäusern für die Erzeugung gesunder Saatknollen verwendet wird. Pflanzen, die aus Knollen vermehrt werden, sind Klone der Eltern, während die aus Samen vermehrten Pflanzen eine Reihe verschiedener Sorten hervorbringen.

Kartoffeln in einem Garten in Oklahoma

Kartoffeln, sowohl S. tuberosum als auch die meisten ihrer wilden Verwandten, sind selbstinkompatibel: Sie tragen keine nützlichen Früchte, wenn sie selbst bestäubt werden. Diese Eigenschaft ist für die Pflanzenzüchtung problematisch, da alle sexuell erzeugten Pflanzen Hybride sein müssen. Das Gen, das für diese Eigenschaft verantwortlich ist, und die Mutationen, die es ausschalten, sind inzwischen bekannt. Die Selbstkompatibilität wurde sowohl bei diploiden Kartoffeln (einschließlich einer speziellen Linie von S. tuberosum) als auch durch CRISPR-Cas9 erfolgreich eingeführt.

Die Frucht ist eine gelblich-grüne, zweikammerige Beere mit vielen Samen, die aufgrund des enthaltenen Solanins nicht für den menschlichen Verzehr geeignet ist.

Genetik

Weltweit gibt es etwa 5.000 Kartoffelsorten. Dreitausend von ihnen sind allein in den Anden zu finden, hauptsächlich in Peru, Bolivien, Ecuador, Chile und Kolumbien. Sie gehören zu acht oder neun Arten, je nach taxonomischer Schule. Neben den 5.000 kultivierten Sorten gibt es etwa 200 wilde Arten und Unterarten, von denen viele mit kultivierten Sorten gekreuzt werden können. Die Kreuzung wurde wiederholt durchgeführt, um Resistenzen gegen bestimmte Schädlinge und Krankheiten aus dem Genpool der Wildarten in den Genpool der Kulturkartoffelarten zu übertragen.

Russet-Kartoffeln

Die weltweit am häufigsten angebaute Art ist Solanum tuberosum (ein Tetraploid mit 48 Chromosomen), und die modernen Sorten dieser Art werden am häufigsten angebaut. Außerdem gibt es vier diploide Arten (mit 24 Chromosomen): S. stenotomum, S. phureja, S. goniocalyx und S. ajanhuiri. Es gibt zwei triploide Arten (mit 36 Chromosomen): S. chaucha und S. juzepczukii. Es gibt eine pentaploide Kultursorte (mit 60 Chromosomen): S. curtilobum. Es gibt zwei Hauptunterarten von Solanum tuberosum: andigena, die Andenkartoffel, und tuberosum, die Chilenische. Die Andenkartoffel ist an die Kurztagsbedingungen in den gebirgigen äquatorialen und tropischen Regionen angepasst, aus denen sie stammt; die chilenische Kartoffel hingegen, die auf dem Chiloé-Archipel beheimatet ist, ist an die Langtagsbedingungen in den höheren Breitengraden im Süden Chiles angepasst.

Das Internationale Kartoffelzentrum mit Sitz in Lima, Peru, besitzt 4.870 Arten von Kartoffelkeimplasma, von denen die meisten traditionelle Landrassen-Sorten sind. Das internationale Potato Genome Sequencing Consortium gab 2009 bekannt, dass es einen Sequenzentwurf des Kartoffelgenoms erstellt hat, der 12 Chromosomen und 860 Millionen Basenpaare umfasst und damit ein mittelgroßes Pflanzengenom darstellt. Mehr als 99 Prozent aller heute angebauten Kartoffelsorten sind direkte Nachfahren einer Unterart, die einst im Tiefland von Süd- und Zentralchile wuchs. Genetische Untersuchungen der zahlreichen Kultursorten und Wildarten bestätigen jedoch, dass alle Unterarten der Kartoffel von einem einzigen Ursprung im Gebiet des heutigen südlichen Peru und des äußersten nordwestlichen Boliviens abstammen (von einer Art des Solanum brevicaule-Komplexes).

Die meisten modernen Kartoffeln, die in Nordamerika angebaut werden, kamen durch die europäische Besiedlung und nicht unabhängig von den südamerikanischen Quellen, obwohl mindestens eine wilde Kartoffelart, Solanum fendleri, auf natürliche Weise von Peru bis nach Texas verbreitet ist, wo sie in der Züchtung auf Resistenz gegen eine Nematodenart verwendet wird, die Kulturkartoffeln befällt. Ein zweites Zentrum der genetischen Variabilität der Kartoffel ist Mexiko, wo wichtige Wildarten vorkommen, die in der modernen Züchtung intensiv genutzt werden, wie die hexaploide Solanum demissum als Quelle der Resistenz gegen die verheerende Krautfäule. Ein anderer in dieser Region heimischer Verwandter, Solanum bulbocastanum, wurde für die gentechnische Veränderung der Kartoffel zur Resistenz gegen die Kraut- und Knollenfäule verwendet.

Sorten

Es gibt fast 4.000 Kartoffelsorten, von denen jede bestimmte landwirtschaftliche oder kulinarische Eigenschaften hat. Im Vereinigten Königreich sind rund 80 Sorten im Handel erhältlich. Im Allgemeinen werden die Sorten anhand gemeinsamer Merkmale in einige Hauptgruppen eingeteilt, z. B. rostrote Kartoffeln (mit rauer brauner Schale), rote Kartoffeln, weiße Kartoffeln, gelbe Kartoffeln (auch Yukon-Kartoffeln genannt) und violette Kartoffeln.

Ein dünner Schnitt einer Kartoffel unter dem Lichtmikroskop. Er wurde mit einem Farbstoff auf Jodbasis behandelt, der sich an die Stärke bindet und sie violett färbt, wodurch der hohe Stärkegehalt sichtbar wird.

Für kulinarische Zwecke werden die Sorten oft nach ihrem Wachsgehalt unterschieden: Mehlige oder mehlige Backkartoffeln enthalten mehr Stärke (20-22 %) als festkochende Kartoffeln (16-18 %). Die Unterscheidung kann sich auch aus dem unterschiedlichen Verhältnis von zwei verschiedenen Kartoffelstärkeverbindungen ergeben: Amylose und Amylopektin. Amylose, ein langkettiges Molekül, diffundiert aus dem Stärkekorn, wenn es in Wasser gekocht wird, und eignet sich für Gerichte, bei denen die Kartoffel püriert wird. Sorten mit einem etwas höheren Gehalt an Amylopektin, einem stark verzweigten Molekül, tragen dazu bei, dass die Kartoffel nach dem Kochen in Wasser ihre Form beibehält. Kartoffeln, die sich für die Herstellung von Kartoffelchips oder Kartoffelchips eignen, werden manchmal als "Chips-Kartoffeln" bezeichnet, was bedeutet, dass sie die grundlegenden Anforderungen ähnlicher Sortenmerkmale erfüllen, d. h. fest, ziemlich sauber und ziemlich gut geformt sind.

Unreife Kartoffeln können frisch vom Feld als "creamer" oder "new" Kartoffeln verkauft werden und werden besonders wegen ihres Geschmacks geschätzt. Sie sind in der Regel klein und zart, haben eine lockere Schale und ein Fruchtfleisch mit einem geringeren Stärkegehalt als andere Kartoffeln. In den Vereinigten Staaten sind sie in der Regel entweder eine Yukon-Gold-Kartoffel oder eine rote Kartoffel, genannt Gold Creamers bzw. Red Creamers. Im Vereinigten Königreich ist die Jersey Royal eine bekannte neue Kartoffelsorte. Sie unterscheiden sich von den "Baby"-, "Salat"- oder "Fingerling"-Kartoffeln, die klein sind und in der Regel ein wachsartiges Fruchtfleisch haben, aber zur Reife herangezogen werden und vor dem Verkauf monatelang gelagert werden können.

Die European Cultivated Potato Database (ECPD) ist eine Online-Datenbank für Kartoffelsortenbeschreibungen, die von der Scottish Agricultural Science Agency im Rahmen des European Cooperative Programme for Crop Genetic Resources Networks (ECP/GR), das vom International Plant Genetic Resources Institute (IPGRI) geleitet wird, aktualisiert und gepflegt wird.

Weitere Unterscheidungskriterien

Kartoffeln mit violetter Fleischfarbe (Sorte Salad Blue)
Rosa Kartoffeln (Sorte Rote Emmalie)
  • Stärkegehalt
  • Schalenfarbe
    • gelb: Karlena
    • rot: Rode Eersteling
    • blau: Blauer Schwede, Blaue St. Galler, Schwarzblaue aus dem Frankenwald
    • violett: Vitelotte
  • Fleischfarbe
    • weiß: Urgenta
    • hellgelb: Charlotte, Ostara
    • gelb: Bernadette, Gala, Donella
    • blau-violett: Blauer Schwede, Blaue St. Galler, Salad Blue, Schwarzblaue aus dem Frankenwald
    • violett: Salad Blue, Vitelotte
    • rosa-rot: Rote Emmalie
  • Knollenform
    • lang: Bernadette
    • oval: Marabel, Donella
    • kugelrund: Gala, Adretta
    • nierenförmig
  • Schalenbeschaffenheit
    • glattschalig: Marabel
    • rauschalig: Granola

Kartoffelsorten sind in Deutschland beim Bundessortenamt in Hannover registriert und unterliegen für dreißig Jahre einem Sortenschutz. Dies bedeutet, dass bei Anbau Lizenzabgaben an den jeweiligen Schutzrechtsinhaber fällig werden können. Dadurch kann es zu Konflikten mit Anbietern kommen, etwa wenn etablierte Sorten nach Ablauf der Schutzfrist vom Markt genommen werden – ein freier Verkauf von Saatgut ist nicht mehr erlaubt (siehe Kartoffelsorte Linda). Die Vermehrung aus eigenen Beständen und der Verkauf zum Verbrauch sind dagegen erlaubt. Viele alte Kartoffelsorten kommen demzufolge nur noch in geringen Mengen in den Verkauf oder sind überhaupt nicht mehr erhältlich.

In der Schweiz wird die Weiterentwicklung der Kartoffel von den Forschungsstationen Agroscope Changins-Wädenswil (ACW) und Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART) betrieben. Die aktuelle Sortenliste umfasst 31 Sorten.

Gentechnisch veränderte Kartoffeln

Die gentechnische Forschung hat mehrere gentechnisch veränderte Sorten hervorgebracht. Die Sorte "New Leaf" der Firma Monsanto enthält Gene von Bacillus thuringiensis, die eine Resistenz gegen den Kartoffelkäfer bewirken. Die Sorten "New Leaf Plus" und "New Leaf Y", die in den 1990er Jahren von den US-Zulassungsbehörden zugelassen wurden, enthalten auch eine Resistenz gegen Viren. McDonald's, Burger King, Frito-Lay und Procter & Gamble kündigten an, keine gentechnisch veränderten Kartoffeln zu verwenden, und Monsanto veröffentlichte im März 2001 seine Absicht, die Produktlinie einzustellen.

Festkochende Kartoffelsorten produzieren zwei Hauptarten von Kartoffelstärke, Amylose und Amylopektin, von denen letzteres industriell am nützlichsten ist. Die BASF hat die Amflora-Kartoffel entwickelt, die so verändert wurde, dass sie Antisense-RNA exprimiert, um das Gen für die körnchengebundene Stärkesynthase zu inaktivieren, ein Enzym, das die Bildung von Amylose katalysiert. Amflora-Kartoffeln produzieren daher Stärke, die fast ausschließlich aus Amylopektin besteht, und sind daher für die Stärkeindustrie nützlicher. Im Jahr 2010 gab die Europäische Kommission den Weg für den Anbau von Amflora-Kartoffeln in der Europäischen Union frei, und zwar ausschließlich für industrielle Zwecke und nicht für Lebensmittel. Nach den EU-Vorschriften haben jedoch die einzelnen Länder das Recht zu entscheiden, ob sie den Anbau dieser Kartoffel in ihrem Hoheitsgebiet zulassen wollen. Mit dem kommerziellen Anbau von Amflora" wurde im Frühjahr 2010 in der Tschechischen Republik und in Deutschland gerechnet, in den Folgejahren auch in Schweden und den Niederlanden. Eine weitere von BASF entwickelte gentechnisch veränderte Kartoffelsorte ist 'Fortuna', die durch das Hinzufügen der beiden Resistenzgene blb1 und blb2, die von der mexikanischen Wildkartoffel Solanum bulbocastanum stammen, resistent gegen Kraut- und Knollenfäule gemacht wurde. Im Oktober 2011 beantragte BASF bei der EFSA die Zulassung für den Anbau und das Inverkehrbringen als Futter- und Lebensmittel. Im Jahr 2012 wurde die GVO-Entwicklung in Europa von BASF eingestellt. Im November 2014 genehmigte das USDA eine von der J.R. Simplot Company entwickelte gentechnisch veränderte Kartoffel, die genetische Veränderungen enthält, die Druckstellen verhindern und beim Braten weniger Acrylamid produzieren als herkömmliche Kartoffeln; die Veränderungen bewirken nicht, dass neue Proteine gebildet werden, sondern verhindern die Bildung von Proteinen durch RNA-Interferenz.

Gentechnisch veränderte Sorten sind in den Vereinigten Staaten und in der Europäischen Union auf öffentlichen Widerstand gestoßen.

Weltweit sind im August 2017 47 unterschiedliche gentechnisch veränderte Kartoffelsorten zum Anbau und Verkauf zugelassen. Der Anbau ist mit weniger als 0,01 % der Gesamtfläche an transgenem Anbau auch in den USA sehr bescheiden.

Biosynthese von Stärke

Saccharose ist ein Produkt der Photosynthese. Ferreira et al. (2010) fanden heraus, dass die Transkription der Gene für die Stärkebiosynthese gleichzeitig mit dem Beginn der Saccharose-Synthase-Aktivität beginnt. Diese Transkription - einschließlich der Stärkesynthase - zeigt auch einen Tagesrhythmus, der mit der Saccharosezufuhr aus den Blättern korreliert.

Geschichte

Die Kartoffel wurde erstmals in der Region des heutigen südlichen Peru und nordwestlichen Bolivien von präkolumbianischen Bauern um den Titicacasee domestiziert. Seitdem hat sie sich über die ganze Welt verbreitet und ist in vielen Ländern zu einem Grundnahrungsmittel geworden.

Die ältesten archäologisch nachgewiesenen Überreste von Kartoffelknollen wurden an der Küstenstätte von Ancon (Zentralperu) gefunden und auf 2500 v. Chr. datiert. Die am weitesten verbreitete Sorte, Solanum tuberosum tuberosum, stammt aus dem Chiloé-Archipel und wurde bereits vor der spanischen Eroberung von den dortigen Ureinwohnern angebaut.

Nach vorsichtigen Schätzungen war die Einführung der Kartoffel für ein Viertel des Bevölkerungswachstums und der Verstädterung in der Alten Welt zwischen 1700 und 1900 verantwortlich. Auf dem Altiplano war die Kartoffel die wichtigste Energiequelle für die Inka-Zivilisation, ihre Vorgänger und ihre spanischen Nachfolger. Nach der spanischen Eroberung des Inkareichs führten die Spanier die Kartoffel in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts im Rahmen des kolumbianischen Austauschs in Europa ein. Das Grundnahrungsmittel wurde anschließend von europäischen (möglicherweise auch russischen) Seefahrern in Gebiete und Häfen auf der ganzen Welt gebracht, insbesondere in ihre Kolonien. Die Kartoffel wurde von den europäischen und kolonialen Landwirten nur langsam angenommen, aber nach 1750 wurde sie zu einem wichtigen Grundnahrungsmittel und einer Feldfrucht und spielte eine wichtige Rolle für den Bevölkerungsboom in Europa im 19. Aufgrund der mangelnden genetischen Vielfalt, die auf die sehr begrenzte Zahl der ursprünglich eingeführten Sorten zurückzuführen war, war die Kartoffel jedoch anfällig für Krankheiten. Im Jahr 1845 breitete sich die Kraut- und Knollenfäule, die durch den pilzähnlichen Erreger Phytophthora infestans verursacht wird, in den ärmeren Gemeinden im Westen Irlands und in Teilen des schottischen Hochlands rasch aus und führte zu Ernteausfällen, die zur großen irischen Hungersnot führten. In den Anden gibt es jedoch immer noch Tausende von Sorten, wobei in einem einzigen Tal über 100 Sorten vorkommen können und ein Dutzend oder mehr von einem einzigen landwirtschaftlichen Haushalt gepflegt werden können.

Wirtschaftliche Bedeutung

Fast 80 % der Welternte von Kartoffeln wurden 2020 von 20 Staaten erbracht (Paretoprinzip)
Welternte Kartoffeln 1970–2017, Quelle FAOSTAT

Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO betrug im Jahr 2020 die Weltproduktion 359 Millionen Tonnen Kartoffeln. Die gesamte Anbaufläche betrug 16,5 Mio. Hektar. Der durchschnittliche Ertrag lag bei 21,8 t/ha. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die 20 wichtigsten Anbauländer von Kartoffeln, die insgesamt 78,9 % der weltweiten Gesamtmenge produzierten.

Größte Kartoffelproduzenten (2020)
Rang Land Menge
(in t)
  Rang Land Menge
(in t)
1  Volksrepublik China 78.183.874 11  Vereinigtes Königreich 5.520.000
2  Indien 51.300.000 12  Peru 5.467.041
3 Ukraine 20.837.990 13  Kanada 5.295.484
4 Russland 19.607.361 14  Belarus 5.231.168
5  Vereinigte Staaten 18.789.970 15  Ägypten 5.215.905
6  Deutschland 11.715.100 16  Türkei 5.200.000
7  Bangladesch 9.606.000 17  Algerien 4.659.482
8  Frankreich 8.691.900 18  Pakistan 4.552.656
9  Polen 7.848.600 19  Iran 4.474.886
10  Niederlande 7.020.060 20  Kasachstan 4.006.780
Summe Top Twenty 283.224.257

Zum Vergleich: Im Jahr 2020 wurden in Österreich 885.890 t und in der Schweiz 490.000 t geerntet.

Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die zehn wichtigsten Exportländer von Kartoffeln nach Tonnen.

Größte Kartoffelexporteure (2020)
Rang Land Wert
(in t)
1  Frankreich 2.336.371
2  Niederlande 2.064.784
3  Deutschland 1.976.561
4  Belgien 1.083.120
5  Ägypten 636.437
6  Kanada 529.510
7  Vereinigte Staaten 506.172
8  Volksrepublik China 441.849
9 Russland 424.001
10  Kasachstan 359.622
Welt 13.767.983
Kartoffelerzeugung - 2020
Land Produktion (in Millionen Tonnen)
 China 78.2
 Indien 51.3
 Russland 22.5
 Ukraine 19.6
 Vereinigte Staaten 18.8
Welt 359.1
Quelle: FAOSTAT der Vereinten Nationen
Produktion von Kartoffeln (2019)
Weltweite Kartoffelproduktion im Jahr 2008

Im Jahr 2020 belief sich die weltweite Kartoffelerzeugung auf 359 Millionen Tonnen, wobei China mit 22 % der Gesamterzeugung führend war (Tabelle). Weitere wichtige Erzeugerländer waren Indien, Russland, die Ukraine und die Vereinigten Staaten. In Europa (vor allem in Nord- und Osteuropa), wo die Pro-Kopf-Erzeugung nach wie vor die höchste der Welt ist, ist die Kartoffel nach wie vor eine wichtige Kulturpflanze, aber die schnellste Expansion in den letzten Jahrzehnten hat in Süd- und Ostasien stattgefunden.

Ernährung

Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums der Vereinigten Staaten besteht eine typische rohe Kartoffel zu 79 % aus Wasser, zu 17 % aus Kohlenhydraten (88 % sind Stärke), zu 2 % aus Eiweiß und enthält nur wenig Fett (siehe Tabelle). Eine 100-Gramm-Portion (3+12 Unzen) roher Kartoffeln liefert 322 Kilojoule (77 Kilokalorien) an Nahrungsenergie und ist eine reichhaltige Quelle für Vitamin B6 und Vitamin C (23 % bzw. 24 % des Tagesbedarfs), ohne dass andere Vitamine oder Mineralstoffe in nennenswerter Menge enthalten sind (siehe Tabelle). Die Kartoffel wird selten roh verzehrt, da rohe Kartoffelstärke vom Menschen schlecht verdaut wird. Wenn eine Kartoffel gebacken wird, sinkt ihr Gehalt an Vitamin B6 und Vitamin C deutlich, während sich die Menge anderer Nährstoffe kaum verändert.

Kartoffeln werden häufig als Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index (GI) eingestuft und daher häufig aus der Ernährung von Menschen ausgeschlossen, die eine Diät mit niedrigem GI anstreben. Der glykämische Index von Kartoffeln kann je nach Sorte, Anbaubedingungen und Lagerung, Zubereitungsmethoden (Kochmethode, heißer oder kalter Verzehr, Püree, Würfel oder ganzer Verzehr) und begleitenden Lebensmitteln (insbesondere fett- oder eiweißreiche Beilagen) stark variieren. Der Verzehr von aufgewärmten oder vorgekochten und abgekühlten Kartoffeln kann aufgrund der Bildung von resistenter Stärke einen niedrigeren GI-Effekt haben.

Im Vereinigten Königreich werden Kartoffeln vom National Health Service (NHS) nicht auf die empfohlenen fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag (5-A-Day-Programm) angerechnet.

Vergleich mit anderen Grundnahrungsmitteln

Diese Tabelle zeigt den Nährstoffgehalt von Kartoffeln im Vergleich zu anderen wichtigen Grundnahrungsmitteln, jeweils gemessen in rohem Zustand auf der Basis des Trockengewichts, um den unterschiedlichen Wassergehalt zu berücksichtigen, obwohl Grundnahrungsmittel in der Regel nicht roh verzehrt werden, sondern vor dem Verzehr gekeimt oder gekocht werden. In gekeimter und gekochter Form können die relativen Nährstoff- und Antinährstoffgehalte jedes dieser Körner (oder anderer Lebensmittel) von den Werten in dieser Tabelle abweichen. Bei jedem Nährstoff (in jeder Zeile) ist die höchste Zahl hervorgehoben, um das Grundnahrungsmittel mit der größten Menge in einer 100-Gramm-Trockenportion anzuzeigen.

Nährstoffgehalt von 10 wichtigen Grundnahrungsmitteln pro 100 g Trockengewicht
Grundnahrungsmittel Mais (Mais) Reis, weiß Weizen Kartoffeln Maniok Sojabohnen, grün Süßkartoffeln Yamswurzeln Sorghum Wegerich RDA
Wassergehalt (%) 10 12 13 79 60 68 77 70 9 65
Rohgramm pro 100 g Trockengewicht 111 114 115 476 250 313 435 333 110 286
Nährstoff
Energie (kJ) 1698 1736 1574 1533 1675 1922 1565 1647 1559 1460 8,368–10,460
Eiweiß (g) 10.4 8.1 14.5 9.5 3.5 40.6 7.0 5.0 12.4 3.7 50
Fett (g) 5.3 0.8 1.8 0.4 0.7 21.6 0.2 0.6 3.6 1.1 44–77
Kohlenhydrate (g) 82 91 82 81 95 34 87 93 82 91 130
Ballaststoffe (g) 8.1 1.5 14.0 10.5 4.5 13.1 13.0 13.7 6.9 6.6 30
Zucker (g) 0.7 0.1 0.5 3.7 4.3 0.0 18.2 1.7 0.0 42.9 minimal
Mineralstoffe RDA
Kalzium (mg) 8 32 33 57 40 616 130 57 31 9 1,000
Eisen (mg) 3.01 0.91 3.67 3.71 0.68 11.09 2.65 1.80 4.84 1.71 8
Magnesium (mg) 141 28 145 110 53 203 109 70 0 106 400
Phosphor (mg) 233 131 331 271 68 606 204 183 315 97 700
Kalium (mg) 319 131 417 2005 678 1938 1465 2720 385 1426 4700
Natrium (mg) 39 6 2 29 35 47 239 30 7 11 1,500
Zink (mg) 2.46 1.24 3.05 1.38 0.85 3.09 1.30 0.80 0.00 0.40 11
Kupfer (mg) 0.34 0.25 0.49 0.52 0.25 0.41 0.65 0.60 - 0.23 0.9
Mangan (mg) 0.54 1.24 4.59 0.71 0.95 1.72 1.13 1.33 - - 2.3
Selen (μg) 17.2 17.2 81.3 1.4 1.8 4.7 2.6 2.3 0.0 4.3 55
Vitamine RDA
Vitamin C (mg) 0.0 0.0 0.0 93.8 51.5 90.6 10.4 57.0 0.0 52.6 90
Thiamin (B1) (mg) 0.43 0.08 0.34 0.38 0.23 1.38 0.35 0.37 0.26 0.14 1.2
Riboflavin (B2) (mg) 0.22 0.06 0.14 0.14 0.13 0.56 0.26 0.10 0.15 0.14 1.3
Niacin (B3) (mg) 4.03 1.82 6.28 5.00 2.13 5.16 2.43 1.83 3.22 1.97 16
Pantothensäure (B5) (mg) 0.47 1.15 1.09 1.43 0.28 0.47 3.48 1.03 - 0.74 5
Vitamin B6 (mg) 0.69 0.18 0.34 1.43 0.23 0.22 0.91 0.97 - 0.86 1.3
Folat gesamt (B9) (μg) 21 9 44 76 68 516 48 77 0 63 400
Vitamin A (IU) 238 0 10 10 33 563 4178 460 0 3220 5000
Vitamin E, Alpha-Tocopherol (mg) 0.54 0.13 1.16 0.05 0.48 0.00 1.13 1.30 0.00 0.40 15
Vitamin K1 (μg) 0.3 0.1 2.2 9.0 4.8 0.0 7.8 8.7 0.0 2.0 120
Beta-Karotin (μg) 108 0 6 5 20 0 36996 277 0 1306 10500
Lutein+Zeaxanthin (μg) 1506 0 253 38 0 0 0 0 0 86 6000
Fette RDA
Gesättigte Fettsäuren (g) 0.74 0.20 0.30 0.14 0.18 2.47 0.09 0.13 0.51 0.40 minimal
Einfach ungesättigte Fettsäuren (g) 1.39 0.24 0.23 0.00 0.20 4.00 0.00 0.03 1.09 0.09 22–55
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (g) 2.40 0.20 0.72 0.19 0.13 10.00 0.04 0.27 1.51 0.20 13–19
RDA

A roher gelber Zahnmais
B roher, nicht angereicherter weißer Langkornreis
C roher harter roter Winterweizen
D rohe Kartoffel mit Fruchtfleisch und Schale
E roher Maniok
F rohe grüne Sojabohnen
G rohe Süßkartoffel
H rohes Sorghum
Y rohe Yamswurzel
Z rohe Kochbananen
/* inoffiziell

Kartoffeln aus Nordindien

Toxizität

Saatknolle der Sorte 'Early Rose' mit Sprossen
Kartoffelfrucht, die nicht essbar ist

Kartoffeln enthalten giftige Verbindungen, die als Glykoalkaloide bekannt sind, von denen Solanin und Chaconin am häufigsten vorkommen. Solanin kommt auch in anderen Pflanzen der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) vor, zu der Pflanzen wie die Tollkirsche (Atropa belladonna), das Bilsenkraut (Hyoscyamus niger) und der Tabak (Nicotiana spp.) sowie die Nahrungspflanzen Aubergine und Tomate gehören. Diese Verbindungen, die die Kartoffelpflanze vor Fressfeinden schützen, sind im Allgemeinen in den Blättern, Blüten, Sprossen und Früchten (im Gegensatz zu den Knollen) konzentriert. In einer Zusammenfassung mehrerer Studien wurde festgestellt, dass der Glykoalkaloidgehalt in den Blüten und Sprossen am höchsten und im Knollenfleisch am niedrigsten ist. (Der Glykoalkaloidgehalt war in der Reihenfolge vom höchsten zum niedrigsten Wert: Blüten, Sprossen, Blätter, Knollenhaut, Wurzeln, Beeren, Schale [Haut plus äußere Rinde des Knollenfleisches], Stängel und Knollenfleisch).

Lichteinwirkung, physische Schäden und Alter erhöhen den Glykoalkaloidgehalt in der Knolle. Durch Kochen bei hohen Temperaturen - über 170 °C - werden diese Verbindungen teilweise zerstört. Die Konzentration von Glykoalkaloiden in Wildkartoffeln reicht aus, um beim Menschen toxische Wirkungen hervorzurufen. Eine Glykoalkaloid-Vergiftung kann zu Kopfschmerzen, Durchfall, Krämpfen und in schweren Fällen zu Koma und Tod führen. Vergiftungen durch kultivierte Kartoffelsorten sind jedoch sehr selten. Lichteinwirkung führt zu einer Grünfärbung aufgrund der Chlorophyllsynthese, was einen visuellen Hinweis darauf gibt, welche Bereiche der Knolle möglicherweise giftiger geworden sind. Dies ist jedoch kein definitiver Anhaltspunkt, da Vergrünung und Glykoalkaloidanreicherung unabhängig voneinander auftreten können.

Die verschiedenen Kartoffelsorten enthalten unterschiedliche Mengen an Glykoalkaloiden. Die Sorte Lenape wurde 1967 auf den Markt gebracht, aber 1970 wieder vom Markt genommen, da sie einen hohen Gehalt an Glykoalkaloiden aufwies. Seitdem testen Züchter, die neue Sorten entwickeln, auf diesen Gehalt und müssen manchmal eine ansonsten vielversprechende Sorte aussondern. Die Züchter versuchen, den Glykoalkaloidgehalt unter 200 mg/kg (200 ppmw) zu halten. Wenn diese Handelssorten grün werden, können sie jedoch immer noch Solaninkonzentrationen von 1000 mg/kg (1000 ppmw) erreichen. Bei normalen Kartoffeln hat die Analyse ergeben, dass der Solaningehalt nur 3,5 % des züchterischen Höchstwerts beträgt, wobei 7-187 mg/kg gefunden wurden. Während eine normale Kartoffelknolle einen Glykoalkaloidgehalt von 12-20 mg/kg aufweist, enthält eine grüne Kartoffelknolle 250-280 mg/kg und ihre Schale 1500-2200 mg/kg.

Wachstum und Anbau

Pflanzung von Kartoffeln
Kartoffelacker in Fort Fairfield, Maine

Saatkartoffeln

Kartoffeln werden in der Regel aus Pflanzkartoffeln angebaut, d. h. aus Knollen, die speziell gezüchtet werden, um frei von Krankheiten zu sein und gleichmäßige und gesunde Pflanzen zu erhalten. Um frei von Krankheiten zu sein, werden die Anbaugebiete für Pflanzkartoffeln sorgfältig ausgewählt. In den USA beschränkt sich die Produktion von Pflanzkartoffeln auf nur 15 der 50 Bundesstaaten, in denen Kartoffeln angebaut werden. Diese Gebiete werden nach kalten, harten Wintern, die Schädlinge abtöten, und nach Sommern mit langen Sonnenstunden für optimales Wachstum ausgewählt. Im Vereinigten Königreich stammen die meisten Pflanzkartoffeln aus Schottland, wo Westwinde den Befall mit Blattläusen und die Ausbreitung von Kartoffelvirus-Erregern verringern.

Wachstumsphasen

Das Wachstum der Kartoffel lässt sich in fünf Phasen unterteilen. In der ersten Phase treiben die Keimlinge aus den Pflanzkartoffeln aus und das Wurzelwachstum beginnt. In der zweiten Phase setzt die Photosynthese ein, die Pflanze entwickelt oberirdisch Blätter und Zweige, und aus den unteren Blattachseln des unterirdischen Stängels entwickeln sich Ausläufer. In der dritten Phase schwellen die Spitzen der Stolonen an und bilden neue Knollen, und die Triebe wachsen weiter, wobei sich in der Regel bald darauf Blüten entwickeln. Die Knollenbildung erfolgt in der vierten Phase, wenn die Pflanze beginnt, den größten Teil ihrer Ressourcen in die neu gebildeten Knollen zu investieren. In dieser Phase sind mehrere Faktoren für einen guten Ertrag entscheidend: optimale Bodenfeuchtigkeit und -temperatur, Verfügbarkeit und Gleichgewicht der Nährstoffe im Boden sowie Widerstandsfähigkeit gegen Schädlingsbefall. Die fünfte Phase ist die Reifung der Knollen: Blätter und Stängel welken und die Knollenhäute härten aus.

Herausforderungen

Kartoffeln, die in einem hohen Sack angebaut werden, sind in Gärten weit verbreitet, da sie den Aufwand für das Ausgraben bei der Ernte minimieren.

Neue Knollen können an der Oberfläche des Bodens zu wachsen beginnen. Da Lichteinwirkung zu einer unerwünschten Vergrünung der Schale und zur Bildung von Solanin als Schutz vor der Sonneneinstrahlung führt, decken die Anbauer die oberirdischen Knollen ab. Kommerzielle Züchter decken sie ab, indem sie zusätzliche Erde um die Basis der Pflanze aufschütten, während sie wächst (das nennt man "hilling up" oder im britischen Englisch "earthing up"). Eine alternative Methode, die von Hausgärtnern und kleineren Anbaubetrieben angewandt wird, besteht darin, die Anbaufläche mit Mulchmaterial wie Stroh oder Plastikplanen abzudecken.

Der richtige Kartoffelanbau kann unter bestimmten Umständen eine mühsame Aufgabe sein. Eine gute Bodenvorbereitung, das Eggen, Pflügen und Walzen sind immer erforderlich, ebenso wie ein wenig Gnade vor dem Wetter und eine gute Wasserquelle. Drei aufeinanderfolgende Pflügevorgänge mit anschließendem Eggen und Walzen sind vor der Anpflanzung wünschenswert. Beim Kartoffelanbau ist es wünschenswert, alle Wurzelunkräuter zu beseitigen. Die Kartoffeln selbst werden im Allgemeinen aus den Augen einer anderen Kartoffel und nicht aus Saatgut gezogen. Heimgärtner pflanzen oft ein Stück Kartoffel mit zwei oder drei Augen in einen Hügel aus aufgeschütteter Erde. Gewerbliche Erzeuger pflanzen Kartoffeln als Reihenkulturen aus Saatknollen, Jungpflanzen oder Mikroknollen an und können die gesamte Reihe aufschütten. In einigen Ländern werden die Pflanzkartoffeln gerodet, um kranke Pflanzen oder Pflanzen einer anderen Sorte aus dem Pflanzgut zu entfernen.

Kartoffeln sind empfindlich gegenüber starken Frösten, die sie im Boden schädigen. Auch kalte Witterung macht die Kartoffeln anfälliger für Druckstellen und möglicherweise spätere Fäulnis, die eine große gelagerte Ernte schnell ruinieren kann.

Schädlinge und Krankheiten

Die historisch bedeutsame Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) ist in Europa und den Vereinigten Staaten nach wie vor ein Problem. Weitere Kartoffelkrankheiten sind Rhizoctonia, Sclerotinia, Schwarzbeinigkeit, Echter Mehltau, Schorf und Blattrollvirus.

Eine von Kraut- und Knollenfäule befallene Kartoffel

Zu den Insekten, die häufig Kartoffelkrankheiten übertragen oder die Pflanzen schädigen, gehören der Kartoffelkäfer, die Kartoffelknollenmotte, die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae), die Kartoffelblattlaus, Tuta absoluta, Rübenblatthüpfer, Thripse und Milben. Die Kartoffelzystennematode ist ein mikroskopisch kleiner Wurm, der sich von den Wurzeln ernährt und die Kartoffelpflanzen welken lässt. Da seine Eier mehrere Jahre lang im Boden überleben können, wird eine Fruchtfolge empfohlen. Laut einer Analyse der Environmental Working Group von Pestizidrückstandstests der USDA und der FDA, die von 2000 bis 2008 durchgeführt wurden, enthielten 84 % der 2 216 untersuchten Kartoffelproben nachweisbare Spuren von mindestens einem Pestizid. In den 2.216 Proben wurden insgesamt 36 verschiedene Pestizide in Kartoffeln nachgewiesen, wobei keine einzelne Probe mehr als sechs verschiedene Pestizidspuren enthielt und der Durchschnitt bei 1,29 nachweisbaren Pestizidspuren pro Probe lag. Die durchschnittliche Menge aller in den 2.216 Proben gefundenen Pestizidspuren betrug 1,602 ppm. Dies ist zwar ein sehr niedriger Wert für Pestizidrückstände, aber der höchste unter den 50 analysierten Gemüsesorten.

Ernte

Eine moderne Kartoffelerntemaschine

Zur Erntezeit graben die Gärtner die Kartoffeln normalerweise mit einer langstieligen, dreizinkigen "Traube" (oder Graip), d. h. einer Spatengabel, oder einem Kartoffelhaken aus, der der Graip ähnelt, aber dessen Zinken in einem 90°-Winkel zum Stiel stehen. In größeren Parzellen ist der Pflug das schnellste Gerät zum Ausgraben von Kartoffeln. Die kommerzielle Ernte erfolgt in der Regel mit großen Kartoffelrodern, die die Pflanze und die umgebende Erde ausheben. Diese wird über eine mehrere Meter breite Stahlkette transportiert, die einen Teil der Erde abtrennt. Die Kette setzt sich in einem Bereich ab, in dem eine weitere Trennung erfolgt. Die verschiedenen Konstruktionen verwenden an dieser Stelle unterschiedliche Systeme. Bei den komplexesten Anlagen werden Rebenhäcksler und Rüttler zusammen mit einem Gebläsesystem eingesetzt, um die Kartoffeln von der Pflanze zu trennen. Das Ergebnis wird dann in der Regel an Arbeitern vorbeigeführt, die weiterhin Pflanzenmaterial, Steine und faule Kartoffeln aussortieren, bevor die Kartoffeln kontinuierlich auf einen Wagen oder Lkw verladen werden. Eine weitere Kontrolle und Trennung findet statt, wenn die Kartoffeln von den Feldfahrzeugen abgeladen und eingelagert werden.

Nach der Ernte werden die Kartoffeln in der Regel gepökelt, um die Festigkeit der Schale zu verbessern. Die Schalenfestigkeit ist der Prozess, durch den die Schale der Kartoffel gegen Schälschäden resistent wird. Kartoffelknollen können bei der Ernte anfällig für Schälschäden sein und diese während der Ernte und der Handhabung erleiden. Durch die Reifung kann die Schale vollständig abbinden und die Wunden heilen. Die Wundheilung verhindert Infektionen und Wasserverluste der Knollen während der Lagerung. Die Reifung erfolgt in der Regel bei relativ warmen Temperaturen (10 bis 16 °C oder 50 bis 60 °F) mit hoher Luftfeuchtigkeit und gutem Gasaustausch, wenn dies möglich ist.

Lagerung

Transport von Kartoffeln zum Kühllager in Indien
Kartoffelanbau in Indien

Die Lagereinrichtungen müssen sorgfältig konzipiert sein, um die Kartoffeln am Leben zu erhalten und den natürlichen Prozess der Keimung zu verlangsamen, der den Abbau von Stärke beinhaltet. Entscheidend ist, dass der Lagerraum dunkel und gut belüftet ist und bei langfristiger Lagerung eine Temperatur von etwa 4 °C (39 °F) aufweist. Für die kurzfristige Lagerung werden Temperaturen von etwa 7 bis 10 °C (45 bis 50 °F) bevorzugt.

Bei Temperaturen unter 4 °C wird die Stärke in den Kartoffeln in Zucker umgewandelt, was ihren Geschmack und ihre Kocheigenschaften verändert und zu einem höheren Acrylamidgehalt im gekochten Produkt führt, insbesondere bei frittierten Gerichten. Die Entdeckung von Acrylamiden in stärkehaltigen Lebensmitteln im Jahr 2002 hat zu internationalen Gesundheitsbedenken geführt. Sie gelten als wahrscheinliche Karzinogene, und ihr Vorkommen in gekochten Lebensmitteln wird auf mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit untersucht. Chemikalien werden eingesetzt, um die Keimung von Knollen während der Lagerung zu unterdrücken. Chlorpropham (CIPC) ist die am häufigsten verwendete Chemikalie, die jedoch aufgrund von Toxizitätsbedenken in der EU verboten wurde. Alternativen sind die Anwendung von Maleinsäurehydrazid in der Wachstumsphase oder die Verwendung von Ethylen, Minz- und Orangenöl sowie 1,4-Dimethylnaphthalin.

Unter optimalen Bedingungen in Handelslagern können Kartoffeln bis zu 10-12 Monate gelagert werden. Die kommerzielle Lagerung und Auslagerung von Kartoffeln umfasst mehrere Phasen: die erste Trocknung der Oberflächenfeuchtigkeit, die Wundheilung bei 85 % bis 95 % relativer Luftfeuchtigkeit und Temperaturen unter 25 °C, eine gestaffelte Kühlphase, eine Haltephase und eine Rekonditionierungsphase, in der die Knollen langsam erwärmt werden. Während des Prozesses wird an verschiedenen Stellen eine mechanische Belüftung eingesetzt, um Kondensation und die Ansammlung von Kohlendioxid zu verhindern.

Ausbeute

Im Jahr 2010 wurden weltweit 18,6 Millionen Hektar (46 Millionen Acre) für den Kartoffelanbau genutzt; der Durchschnittsertrag lag bei 17,4 Tonnen pro Hektar (7,8 Kurztonnen pro Acre). Die Vereinigten Staaten waren das produktivste Land mit einem landesweiten Durchschnittsertrag von 44,3 Tonnen pro Hektar (19,8 Kurztonnen pro Acre). Das Vereinigte Königreich lag knapp dahinter.

Die neuseeländischen Landwirte haben einige der besten kommerziellen Erträge der Welt erzielt, die zwischen 60 und 80 Tonnen pro Hektar liegen, wobei einige von Erträgen von 88 Tonnen Kartoffeln pro Hektar berichten.

Zwischen den verschiedenen Ländern gibt es eine große Kluft zwischen hohen und niedrigen Erträgen, selbst bei der gleichen Kartoffelsorte. Die durchschnittlichen Kartoffelerträge in den Industrieländern liegen zwischen 38 und 44 Tonnen pro Hektar. Auf China und Indien entfiel 2010 mehr als ein Drittel der Welterzeugung, und die Erträge lagen bei 14,7 bzw. 19,9 Tonnen pro Hektar. Das Ertragsgefälle zwischen den landwirtschaftlichen Betrieben in den Entwicklungsländern und in den Industrieländern bedeutet einen Verlust von mehr als 400 Millionen Tonnen Kartoffeln, d. h. eine Menge, die größer ist als die Weltkartoffelerzeugung im Jahr 2010. Die Ernteerträge von Kartoffeln werden von Faktoren wie der Pflanzenrasse, dem Alter und der Qualität des Saatguts, den Anbaumethoden und der Umgebung der Pflanzen bestimmt. Verbesserungen bei einem oder mehreren dieser ertragsbestimmenden Faktoren und eine Schließung der Ertragslücke können die Nahrungsmittelversorgung und die Einkommen der Landwirte in den Entwicklungsländern erheblich verbessern. Der Energieertrag von Kartoffeln - etwa 95 Gigajoule pro Hektar (9,2 Millionen Kilokalorien pro Hektar) - ist höher als der von Mais (78 GJ/ha oder 7,5×106 kcal/acre), Reis (77 GJ/ha oder 7,4×106 kcal/acre), Weizen (31 GJ/ha oder 3×106 kcal/acre) oder Sojabohnen (29 GJ/ha oder 2,8×106 kcal/acre).

Kartoffeln gehören zu den Stärkepflanzen, die Organe mit einem hohen Gehalt an Stärke besitzen. Stärke ist ein wichtiger Bestandteil der menschlichen und tierischen Ernährung. Zudem kann die Stärke als nachwachsender Rohstoff sowohl stofflich als auch energetisch genutzt werden.

In Deutschland wurden im Jahr 2008 rund 1,53 Millionen Tonnen (Europa: 9,4 Millionen Tonnen) Stärke produziert. Dabei stammten 42 % der produzierten Stärke aus der Kartoffel. In Europa ist der Anteil der Kartoffel an der Stärkeproduktion mit 16 % bzw. 1,5 Millionen Tonnen geringer.

Ein Teil der Stärke wird in aufgereinigter Form gewonnen und in der Nahrungsmittelindustrie sowie für stofflich genutzt. Stärke besteht – je nach Art – zu unterschiedlichen Anteilen aus dem verzweigten Amylopektin und der linearen (unverzweigten) Amylose. Da die Industrie überwiegend Amylopektin benötigt, werden Stärkepflanzen mit möglichst hohem Amylopektingehalt bevorzugt. In Deutschland verwendet die Papier- und Wellpappeindustrie jährlich etwa 50.000 bis 60.000 Tonnen native Kartoffelstärke mit hohem Amylopektingehalt, während mehr als 250.000 Tonnen für die Herstellung modifizierter Stärken (vor allem Dextrine, Stärkeester und -ether) genutzt werden. Diese Modifikate werden zu etwa 50 % in der Papierindustrie als Papierstärke genutzt, weitere 17 % gehen in die Produktion von Pappen und Klebstoffen. Das verbleibende Drittel wird von der Lebensmittelindustrie genutzt, vor allem für Fruchtzubereitungen und Milchprodukte.

Klimawandel

Prognosen zufolge wird der Klimawandel erhebliche Auswirkungen auf die weltweite Kartoffelerzeugung haben. Wie viele andere Kulturpflanzen werden auch Kartoffeln wahrscheinlich von Veränderungen des atmosphärischen Kohlendioxids, der Temperatur und der Niederschläge sowie von den Wechselwirkungen zwischen diesen Faktoren betroffen sein. Der Klimawandel wird sich nicht nur direkt auf die Kartoffel auswirken, sondern auch auf die Verbreitung und Population vieler Kartoffelkrankheiten und -schädlinge.

Verschiedene, typisch amerikanische Kartoffelzubereitungen: (im Uhrzeigersinn von oben links) Kartoffelchips, Hashbrowns, Tater Tots, Kartoffelpüree und eine gebackene Kartoffel

Verwendungsmöglichkeiten

Kartoffeln werden auf vielfältige Weise zubereitet: mit Schale oder geschält, ganz oder in Stücke geschnitten, mit Gewürzen oder ohne. Die einzige Voraussetzung ist das Kochen, um die Stärkekörner aufquellen zu lassen. Die meisten Kartoffelgerichte werden heiß serviert, aber einige werden erst gekocht und dann kalt serviert, vor allem Kartoffelsalat und Kartoffelchips (Chips). Gängige Gerichte sind: Kartoffelpüree, das zunächst gekocht (in der Regel geschält) und dann mit Milch oder Joghurt und Butter gestampft wird; ganze Backkartoffeln; gekochte oder gedämpfte Kartoffeln; Pommes frites; in Würfel geschnitten und gebraten; überbacken, gewürfelt oder in Scheiben geschnitten und frittiert (Pommes frites); in dünne Streifen gerieben und frittiert (Rösti); gerieben und zu Knödeln, Rösti oder Kartoffelpuffern geformt. Im Gegensatz zu vielen anderen Lebensmitteln können Kartoffeln auch problemlos in der Mikrowelle gegart werden und behalten dabei fast ihren gesamten Nährwert, vorausgesetzt, sie werden in eine belüftete Plastikfolie eingewickelt, damit keine Feuchtigkeit entweicht. Kartoffelstücke werden auch häufig als Zutat für Eintöpfe verwendet. Die Kartoffeln werden je nach Größe und Sorte zwischen 10 und 25 Minuten gekocht, bis sie weich sind.

Außer zum Verzehr

Kartoffeln werden auch zu anderen Zwecken als dem Verzehr durch den Menschen verwendet, zum Beispiel:

  • Kartoffeln werden zur Herstellung von alkoholischen Getränken wie Wodka, Poitín oder Akvavit verwendet.
  • Sie werden auch als Futtermittel für das Vieh verwendet. Kartoffeln in Viehqualität, die zu klein und/oder zu schadhaft sind, um sie für den menschlichen Verzehr zu verkaufen oder zu vermarkten, aber als Futtermittel geeignet sind, werden in einigen Dialekten "chats" genannt. Sie können bis zur Verwendung in Behältern gelagert werden; manchmal werden sie auch siliert. Einige Landwirte ziehen es vor, die Kartoffeln zu dämpfen, anstatt sie roh zu verfüttern, und verfügen über die entsprechende Ausrüstung.
  • Kartoffelstärke wird in der Lebensmittelindustrie als Verdickungsmittel und Bindemittel für Suppen und Soßen, in der Textilindustrie als Klebstoff und bei der Herstellung von Papier und Pappe verwendet.
  • Kartoffeln werden häufig in der Pflanzenforschung verwendet. Das einheitliche Parenchymgewebe, die klonale Natur der Pflanze und die geringe Stoffwechselaktivität machen sie zu einem idealen Modellgewebe für Experimente zur Untersuchung der Wundreaktion und des Elektronentransports.
  • Eine Neuheit ist die Lieferung von Kartoffeln mit personalisierten Botschaften. Zu den Zustelldiensten für Kartoffeln gehören Potato Parcel und Mail A Spud.
Kartoffelspalten (Wedges)

Lateinamerika

Papa rellena

In der peruanischen Küche spielt die Kartoffel in vielen Gerichten eine wichtige Rolle, da dort rund 3.000 Sorten dieser Knolle angebaut werden. Einige der bemerkenswertesten Gerichte sind gekochte Kartoffeln als Grundlage für verschiedene Gerichte oder mit Soßen auf Ají-Basis wie in Papa a la Huancaína oder Ocopa, gewürfelte Kartoffeln für die Verwendung in Suppen wie in Cau Cau oder in Carapulca mit getrockneten Kartoffeln (papa seca). Zerstampfte, gewürzte Kartoffeln werden in causa Limeña und papa rellena verwendet. Pommes frites sind eine typische Zutat für peruanische Pfannengerichte, darunter das klassische Gericht lomo saltado.

Chuño ist ein gefriergetrocknetes Kartoffelprodukt, das traditionell von Quechua- und Aymara-Gemeinschaften in Peru und Bolivien hergestellt wird und in verschiedenen Ländern Südamerikas bekannt ist, darunter Peru, Bolivien, Argentinien und Chile. Im chilenischen Chiloé-Archipel ist die Kartoffel die Hauptzutat vieler Gerichte, darunter Milcaos, Chapaleles, Curanto und Chochoca. In Ecuador ist die Kartoffel nicht nur ein Grundnahrungsmittel in den meisten Gerichten, sondern auch in dem herzhaften Locro de Papas, einer dicken Suppe aus Kartoffeln, Kürbis und Käse, enthalten.

Europa

Gebackene Kartoffel mit saurer Sahne und Schnittlauch

Im Vereinigten Königreich sind Kartoffeln Teil des traditionellen Grundnahrungsmittels Fish and Chips. Bratkartoffeln werden häufig als Teil eines Sonntagsbratens serviert, und Kartoffelpüree ist ein Hauptbestandteil verschiedener anderer traditioneller Gerichte, wie z. B. Shepherd's Pie, Bubble and Squeak und Bangers and Mash. Neue Kartoffeln können mit Minze gekocht werden und werden oft mit Butter serviert.

Der Tattie Scone ist ein beliebtes schottisches Gericht, das Kartoffeln enthält. Colcannon ist ein traditionelles irisches Gericht aus Kartoffelpüree, zerkleinertem Grünkohl oder Kohl und Zwiebeln; ein ähnliches Gericht ist Champ. Boxty Pancakes werden in ganz Irland gegessen, allerdings vor allem im Norden und in den irischen Diasporagemeinden; sie werden traditionell aus geriebenen Kartoffeln hergestellt, die eingeweicht werden, um die Stärke zu lösen, und mit Mehl, Buttermilch und Backpulver vermischt werden. Eine Variante, die in Lancashire, insbesondere in Liverpool, gegessen und verkauft wird, besteht aus gekochten und pürierten Kartoffeln.

Im Vereinigten Königreich sind Wildchips eine traditionelle Beilage zu gebratenem Wildgeflügel wie Fasan, Schneehuhn, Rebhuhn und Wachtel.

Gekochtes Kartoffelpulver wird im Vereinigten Königreich seit den 1960er Jahren als Smash verkauft und als Nahrungsmittel beim Camping und im Haushalt verwendet.

Halushky sind das Nationalgericht vieler slawischer Völker. Halušky-Knödel werden aus einem Teig hergestellt, der aus Mehl und geriebenen Kartoffeln besteht. Bryndzové halušky werden vor allem mit der slowakischen Küche in Verbindung gebracht.

Deutsches Bauernfrühstück

In Deutschland, Norddeutschland (Finnland, Lettland und vor allem in den skandinavischen Ländern), Osteuropa (Russland, Weißrussland und Ukraine) und Polen gelten frisch geerntete, früh reifende Sorten als besondere Delikatesse. Im Ganzen gekocht und ungeschält mit Dill serviert, werden diese "neuen Kartoffeln" traditionell mit Ostseehering verzehrt. Puddings aus geriebenen Kartoffeln (Kugeln, Kugelis und Kartoffel-Babka) sind in der aschkenasischen, litauischen und weißrussischen Küche beliebt. Deutsche Bratkartoffeln und verschiedene Varianten von Kartoffelsalat sind Teil der deutschen Küche. Das Bauernfrühstück ist ein warmes deutsches Gericht, das aus Bratkartoffeln, Eiern, Schinken und Gemüse besteht.

Cepelinai

Cepelinai ist das Nationalgericht Litauens. Es handelt sich dabei um eine Art Knödel aus geriebenen rohen Kartoffeln, die in Wasser gekocht und in der Regel mit Hackfleisch gefüllt werden, obwohl manchmal auch trockener Quark oder Pilze verwendet werden.

In Westeuropa, vor allem in Belgien, werden die in Scheiben geschnittenen Kartoffeln gebraten, um frieten, die ursprünglichen französischen Bratkartoffeln, herzustellen. Stamppot, ein traditionelles niederländisches Gericht, basiert auf Kartoffelpüree mit Gemüse.

In Frankreich ist das bekannteste Kartoffelgericht Hachis Parmentier, benannt nach Antoine-Augustin Parmentier, einem französischen Apotheker, Ernährungswissenschaftler und Agrarwissenschaftler, der im späten 18. Pâté aux pommes de terre ist ein regionales Kartoffelgericht aus den Regionen Allier und Limousin. Weit verbreitet sind auch das Gratin dauphinois, das aus gebackenen, dünn geschnittenen Kartoffeln mit Sahne oder Milch besteht, und die Tartiflette mit Reblochon-Käse.

In Norditalien, insbesondere in der Region Friaul im Nordosten, wird aus Kartoffeln eine Art Pasta namens Gnocchi hergestellt. Ebenso können gekochte und pürierte Kartoffeln oder Kartoffelmehl für Knödel verwendet werden, die in ganz Mittel- und Osteuropa, vor allem aber in Bayern und Luxemburg, zu Fleischgerichten gegessen oder hinzugefügt werden. Kartoffeln sind eine der Hauptzutaten für viele Suppen wie die Vichyssoise und die albanische Kartoffel-Kohl-Suppe. In Westnorwegen ist Komle sehr beliebt.

Kartoffelpfannkuchen sind in ganz Mitteleuropa beliebt und auch in Skandinavien und in der jüdischen Küche bekannt.

Ein traditionelles kanarisches Gericht sind die kanarischen runzeligen Kartoffeln oder papas arrugadas. Tortilla de patatas (Kartoffelomelett) und patatas bravas (gebratene Kartoffeln in einer würzigen Tomatensoße) sind nahezu unverzichtbare Bestandteile der spanischen Tapas.

Nord-Amerika

In den USA ist die Kartoffel zu einer der am häufigsten verzehrten Kulturpflanzen geworden, weshalb es eine Vielzahl von Zubereitungsmethoden und Gewürzen gibt. Pommes frites und oft auch Röstkartoffeln sind in den typischen amerikanischen Fast-Food-Burgerläden und Cafeterias zu finden. Ein beliebtes Gericht ist die gebackene Kartoffel mit Cheddar-Käse (oder Sauerrahm und Schnittlauch), und in Neuengland erfreuen sich "smashed potatoes" (eine stückigere Variante des Kartoffelpürees, bei der die Schale erhalten bleibt) großer Beliebtheit. Kartoffelflocken sind als Instant-Variante von Kartoffelpüree beliebt, die sich durch Zugabe von Wasser mit Butter oder Öl und Salz nach Geschmack wieder zu Kartoffelpüree verarbeiten lassen. Salzkartoffeln, ein regionales Gericht aus Zentral-New York, sind mundgerechte neue Kartoffeln, die in mit Salz gesättigtem Wasser gekocht und mit geschmolzener Butter serviert werden. Bei formelleren Abendessen ist es üblich, kleine rote Kartoffeln zu nehmen, sie in Scheiben zu schneiden und in einer Eisenpfanne zu braten. Bei den amerikanischen Juden ist der Verzehr von Latkes (frittierte Kartoffelpfannkuchen) während des Chanukka-Festes üblich.

Ein traditionelles akadisches Gericht aus New Brunswick ist als Poutine râpée bekannt. Die akadische Poutine ist eine Kugel aus geriebenen und pürierten Kartoffeln, die gesalzen, manchmal mit Schweinefleisch in der Mitte gefüllt und gekocht wird. Das Ergebnis ist eine feuchte Kugel von der Größe eines Baseballs. Es wird üblicherweise mit Salz und Pfeffer oder braunem Zucker gegessen. Es wird vermutet, dass sie von der deutschen Klöße abstammt, die von frühen deutschen Siedlern zubereitet wurde, die unter den Akadiern lebten. Poutine hingegen ist eine deftige Portion Pommes frites, frischer Käsequark und heiße Soße. Sie hat ihren Ursprung in den 1950er Jahren in Québec und ist heute in ganz Kanada ein weit verbreitetes und beliebtes Gericht.

Die Kartoffelsortierung für Idaho-Kartoffeln erfolgt so, dass Kartoffeln mit der Nr. 1 die höchste Qualität aufweisen und Kartoffeln mit der Nr. 2 aufgrund ihres Aussehens (z. B. Flecken oder Quetschungen, spitze Enden) als minderwertig eingestuft werden. Die Dichte der Kartoffeln kann durch Schwimmenlassen in Salzlake bestimmt werden. Kartoffeln mit hoher Dichte sind für die Herstellung von dehydriertem Kartoffelpüree, Kartoffelchips und Pommes frites wünschenswert.

Südasien

In Südasien ist die Kartoffel ein sehr beliebtes traditionelles Grundnahrungsmittel. In Indien sind die beliebtesten Kartoffelgerichte aloo ki sabzi, batata vada und samosa, ein würziges Kartoffelpüree, das mit etwas Gemüse vermischt, in einen konischen Teig gefüllt und frittiert wird. Kartoffeln sind auch eine wichtige Zutat für Fastfood-Gerichte wie Aloo Chaat, wo sie frittiert und mit Chutney serviert werden. In Nordindien sind alu dum und alu paratha ein beliebter Bestandteil der Ernährung; das erste ist ein würziges Curry aus gekochten Kartoffeln, das zweite ist eine Art gefülltes Chapati.

Ein Gericht namens masala dosa aus Südindien ist in ganz Indien sehr bekannt. Dabei handelt es sich um einen dünnen Pfannkuchen aus Reis- und Hülsenfrüchteteig, der über würzigem Kartoffelpüree gerollt und mit Sambhar und Chutney gegessen wird. Poori werden in Südindien, insbesondere in Tamil Nadu, fast immer mit Kartoffelmasal gegessen. Andere beliebte Gerichte sind alu tikki und Pakoda.

Vada pav ist ein beliebtes vegetarisches Fastfood-Gericht in Mumbai und anderen Regionen in Maharashtra in Indien.

Aloo posto (ein Curry mit Kartoffeln und Mohn) ist in Ostindien, insbesondere in Bengalen, sehr beliebt. Obwohl die Kartoffel in Indien nicht heimisch ist, ist sie im ganzen Land, insbesondere in der nordindischen Küche, zu einem wichtigen Bestandteil der Ernährung geworden. In Tamil Nadu hat diese Knolle aufgrund ihres Aussehens den Namen "urulai-k-kizhangu" (உருளைக் கிழங்கு) erhalten, was zylindrische Knolle bedeutet.

Das Aloo gosht, Kartoffel-Fleisch-Curry, ist eines der beliebtesten Gerichte in Südasien, insbesondere in Pakistan.

Ostasien

In Ostasien, insbesondere in Südostasien, ist Reis die bei weitem vorherrschende Stärkepflanze, während Kartoffeln vor allem in China und Japan eine untergeordnete Rolle spielen. Ein beliebtes Gericht ist 青椒土豆丝 (qīng jiāo tǔ dòu sī), das mit grünem Pfeffer, Essig und dünnen Kartoffelscheiben zubereitet wird. Im Winter bieten Straßenverkäufer in Nordchina auch geröstete Kartoffeln an. Auch in der koreanischen und thailändischen Küche ist sie gelegentlich zu finden.

Kulturelle Bedeutung

In der Kunst

Die Kartoffel ist in den Anden seit der präkolumbianischen Ära eine wichtige Kulturpflanze. Die Moche-Kultur in Nordperu stellte Keramik aus Erde, Wasser und Feuer her. Diese Keramik war eine heilige Substanz, die in bedeutenden Formen geformt und zur Darstellung wichtiger Themen verwendet wurde. Kartoffeln werden sowohl in anthropomorpher als auch in natürlicher Form dargestellt.

Im späten 19. Jahrhundert tauchten in der europäischen Kunst zahlreiche Bilder der Kartoffelernte auf, darunter die Werke von Willem Witsen und Anton Mauve.

Van Goghs Gemälde Die Kartoffelesser von 1885 zeigt eine Familie, die Kartoffeln isst. Van Gogh sagte, er habe die Bauern so darstellen wollen, wie sie wirklich waren. Er wählte absichtlich grobe und hässliche Modelle, weil er dachte, dass sie in seinem fertigen Werk natürlich und unverdorben wirken würden.

Die Kartoffelernte von Jean-François Millet zeigt Bauern bei der Arbeit in der Ebene zwischen Barbizon und Chailly. Das Thema ist repräsentativ für den Kampf der Bauern ums Überleben. Millet verwendete für dieses Werk pastose Pigmente, die er dick auf eine grob strukturierte Leinwand auftrug.

In der Populärkultur

Der 1949 erfundene und 1952 von Hasbro auf den Markt gebrachte Mr. Potato Head ist ein amerikanisches Spielzeug, das aus einer Plastikkartoffel und aufsteckbaren Plastikteilen wie Ohren und Augen besteht, die ein Gesicht ergeben. Es war das erste Spielzeug, das jemals im Fernsehen beworben wurde.

Im Juni 1992 wurde dem US-Vizepräsidenten Dan Quayle an der Muñoz Rivera Elementary School in Trenton, New Jersey, eine Karteikarte ausgehändigt, auf der "potato" fälschlicherweise als "potatoe" geschrieben war, woraufhin er einen 12-jährigen Schüler aufforderte, seine korrekte Schreibweise zu ändern. Dieser Vorfall sorgte für viel Spott und Hohn.

Erscheinungsbild und Blatt

Kartoffeln sind aufrecht oder kletternd wachsende, ausdauernde krautige Pflanzen, die Wuchshöhen von über 1 Meter erreichen können. Die Sprossachse ist manchmal vierkantig, teilweise sogar geflügelt. Unterirdisch oder knapp über der Oberfläche bildet die Pflanze knollentragende Stolone aus.

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in kurzen Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die unpaarig gefiederte Blattspreite ist 10 bis 30 Zentimeter lang und 5 bis 15 Zentimeter breit. Die sich gegenüber oder auch wechselständig stehenden Teilblätter sind leicht bis stark behaart, oft von unterschiedlichster Form und Größe. Die größeren Teilblätter sind zum Teil gestielt und sind bei einer Länge von 2 bis 10 Zentimetern sowie einer Breite von 1 bis 6 Zentimetern eiförmig bis länglich-eiförmig mit etwas herzförmiger Basis sowie spitzem bis zugespitztem oberen Ende. Die kleineren Teilblätter sind bei einem Durchmesser von 2 bis 15 Millimetern breit-eiförmig bis kreisförmig und besitzen eine Basis, die mehr herzförmig ist, ein stumpferes oberes Ende. Die Teilblätter sind mehr oder weniger dicht flaumig behaart.

Blütenstand und Blüte

Die Blüten stehen in trugdoldenförmigen Blütenständen. Die Blütenstandsschäfte sind 5 bis 15 Zentimeter lang und behaart. Die Blütenstiele sind ebenfalls behaart und 3 bis 35 Millimeter lang.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Blütenkelch ist bei einem Durchmesser von 1,5 bis 2 Zentimetern glockenförmig und fünflappig. Die Kelchlappen sind spitz bis stark zugespitzt. Die Kronblätter sind weiß bis blau, die Krone ist doppelt so lang wie der Kelch und hat einen Durchmesser von 3,5 bis 4 Zentimeter. Die gelben Staubbeutel stehen frei, aufrecht und porig.

Ontogenese

Unterer Teil einer Pflanze, die Mutterknolle ist dunkel gezeichnet.

Die Keimung erfolgt epigäisch. Am Beginn treten nur die Wurzelanlage und das Hypokotyl aus der Samenschale hervor, während die Keimblätter zunächst noch in ihr verbleiben. Erst später verlassen auch sie die Samenschale, ergrünen und werden zu den ersten Assimilationsorganen. Die zunächst gebildeten Primärblätter sind noch einfacher gebaut als die später gefiederten Folgeblätter.

An den basalen Teilen des Sprosses treiben Achselknospen aus, die in den Boden eindringen und dort waagrecht (plagiotrop) ausläuferartig weiterwachsen und zu den Stolonen werden. Anstatt Laubblättern tragen sie Schuppenblätter. Die Enden dieser Ausläufer verdicken sich und wandeln sich in die Knollen um. Es handelt sich hierbei um ein primäres Dickenwachstum. Es sind also Sprossknollen. Die Knolle besitzt nur kleine, schuppenartige Blätter, die jedoch hinfällig sind, also früh abfallen. In den Achseln der Blattnarben sitzen die Knospen (hier Augen genannt), aus denen die Knolle nach der Ruhephase wieder austreibt. Die Knolle ist polar differenziert: Die Basis, das der Mutterpflanze zugewendete Ende, wird Nabelende genannt. Es ist die Ansatzstelle des Ausläufers, der nach Reifung der Knolle zugrunde geht. An der Spitze sitzt die Endknospe in einer grubenartigen Vertiefung. Beim Wiederaustrieb wächst bevorzugt die Endknospe aus, die dann senkrecht (orthotrop) wachsend einen Luftspross bildet.

In den grünen Pflanzenteilen der Kartoffel konzentrieren sich Alkaloide, unter anderen Solanin, die eine natürliche Abwehrbarriere zum Beispiel gegen Bakterien und Insekten bilden. Aus diesem Grund sind Kartoffeln, die im Licht gelagert grün geworden sind, nicht mehr genießbar.

Genom

Das Potato Genome Sequencing Consortium, ein Team aus 29 Forschungsgruppen aus 14 Ländern, begann im Januar 2006 mit der Arbeit an der Sequenzierung. Am 10. Juli 2011 wurde das Genom der Kartoffel in Nature veröffentlicht. Die 1n = 12 Chromosomen enthalten mehr als 39.000 proteincodierende Gene. Die haploide Chromosomenzahl 12 ist mikroskopisch an den meiotischen Bivalenten zu zählen. Es gibt tausende Kultursorten; die meisten sind nicht mehr Diplonten (2n = 24), sondern haben durch züchterische Auswahl einen tetraploiden Chromosomensatz, nämlich 2n = 4x = 48.

Die Kenntnis der DNA-Sequenz soll es Züchtern ermöglichen, Ertrag, Qualität, Nährwert und Krankheitsresistenz zu verbessern. Auch soll die Zeit für die Gewinnung neuer Sorten (derzeit 10–12 Jahre) verkürzt werden. Die wichtigste Entdeckung sind über 800 Krankheitsresistenzgene, von denen jedes potenziell zur Bekämpfung wichtiger Krankheiten wie des Befalls mit Goldnematoden oder der Kartoffelfäule eingesetzt werden kann.

Kultivierung

Kartoffelanbau, ca. 1910, Russisches Kaiserreich
Kartoffelsetzmaschine in der DDR

Von andinen Siedlungskulturen wurde die Kartoffel bereits vor schätzungsweise 8000 Jahren domestiziert. In den Chibcha-Sprachen wurde sie iouza oder iomui genannt; bei den Chono auf Chiloé hieß die Pflanze aquina. Auf Quechua, der Sprache des Inkareiches, setzte sich der Name papa durch, der die vorinkanischen Bezeichnungen bei den von den Inka unterworfenen Völkern ersetzte und sich im Spanischen des gesamten südamerikanischen, karibischen und kanarischen Raums bis heute erhalten hat. Das im heutigen Bolivien gesprochene Aymara verwendete die Bezeichnungen amka und choque; im Atacamagebiet hieß die Kartoffel chusli und auf Mapudungun bei den Mapuche heißt sie poñi (alle Namen in spanischer Schreibweise). Der aus der Kartoffel gewonnene haltbare und leicht zu transportierende Chuño wird als das für die Entwicklung des Andenraums zentrale Lebensmittel beschrieben, das die Entstehung präkolumbischer andiner Hochkulturen wie der von Tiwanaku und der Inka ermöglicht hat.

Wann, wie und durch wen die Kartoffel nach Europa kam, ist bis heute nicht genau geklärt. Auf ihrem Weg von Südamerika nach Spanien machte die Kartoffel Zwischenstation auf den (spanischen) Kanarischen Inseln. Dies ist bekannt, weil im November 1567 drei Fässer, die Kartoffeln, Orangen und grüne Zitronen enthielten, von Gran Canaria nach Antwerpen, und im Jahre 1574 zwei Fässer mit Kartoffeln von Teneriffa via Gran Canaria nach Rouen verschifft wurden. Geht man davon aus, dass mindestens fünf Jahre nötig waren, um so viele Kartoffeln zu erhalten, dass sie zum Exportartikel werden konnten, so fand die Einbürgerung der Pflanze auf den Kanaren spätestens 1562 statt.

Der früheste Beleg für die Kartoffel in Spanien findet sich in den Büchern des Hospital de la Sangre in Sevilla, das im Jahre 1573 Kartoffeln eingekauft hat. Man nimmt an, dass die Kartoffel Spanien frühestens 1564/65 und spätestens 1570 erreicht hat, da ansonsten der Botaniker Clusius, der das Land 1564 auf der Suche nach neuen Pflanzen bereiste, sie wohl bemerkt hätte. Von Spanien aus gelangte die Kartoffel nach Italien und breitete sich dann langsam auf dem europäischen Festland aus.

Auf die britischen Inseln soll die Kartoffel ohne den Umweg über Spanien gelangt sein. Wer die Kartoffel dorthin gebracht hat, ist nicht geklärt. Francis Drake war es jedenfalls nicht, wahrscheinlich auch nicht Walter Raleigh oder Thomas Harriot, Namen, die immer wieder in diesem Zusammenhang genannt werden. Erstmals belegt ist die Kartoffel in England im 1596 in London erschienenen Katalog der Pflanzen, die der Botaniker John Gerard in seinem Garten in Holborn züchtete. Im gleichen Jahr verlieh Caspar Bauhin der Kartoffel den wissenschaftlichen Namen Solanum tuberosum.

Nach Europa wurde die Kartoffel vielfach wegen der schönen Blüte und des üppigen Laubes als reine Zierpflanze importiert und als seltene Pflanze in botanische Gärten aufgenommen. Mitte des 17. Jahrhunderts tauchte sie in den Niederlanden, in Italien und in Burgund auf.

In Deutschland sollen die ersten Kartoffeln während der Regierung Ferdinand III. 1647 in Pilgramsreuth (Rehau), Oberfranken angebaut worden sein. Im Stift Seitenstetten in Niederösterreich verfasste der Benediktinerabt Caspar Plautz ein Kochbuch mit Kartoffelrezepten, das bereits 1621 in Linz erschien. Als erster deutscher Fürst, der in seinem Land den Kartoffelbau einführte, gilt Christian Ernst, Markgraf von Bayreuth (1644–1712); allerdings fehlte es zur Umsetzung an der Bereitschaft der Bauern. Der Anbau in großem Stil begann 1684 in Lancashire, 1716 in Sachsen, 1728 in Schottland, 1738 in Preußen und 1783 in Frankreich.

Kartoffeldenkmal bei Braunlage

Über eine Besonderheit der Landwirtschaft wird berichtet: „In den nördlichen Gegenden unseres Braunschweiger Landes soll der Überlieferung nach die Kartoffel zuerst durch die 1748 aus den Niederlanden heimkehrenden Truppen verbreitet sein, indem sie dieselben in ihren Tornistern als Neuheit mitbrachten und ihre Angehörigen zum Anbau derselben bewogen. Vor Wendeburg und Zweidorf erfolgte derselbe noch im Jahre 1748. – In der Stadt Braunschweig werden Erdtuffeln zuerst im Jahre 1753 unter den Gartenfrüchten erwähnt.“ Auf Vorschlag des Hofjägermeisters Georg von Langen und mit herzoglicher Genehmigung vom 3. November 1747 begann im folgenden Jahr 1748 der Kartoffelanbau bei Braunlage im Harz. Leider stellte sich der gewünschte Erfolg nicht ein und 1751 verweigerten die dortigen Bauern den weiteren Anbau. Immerhin erinnert im Wald (Forstort Brandhai) südlich von Braunlage das etwa zwei Meter hohe Kartoffeldenkmal, ein aufrecht stehender Stein mit Inschrifttafel, an diese Neuerung. Die Inschrift lautet: „Hier sind 1748 die ersten Versuche mit dem Anbau der Kartoffel gemacht. Der Name ‚Kartoffelhecke‘ erinnerte daran noch 1885“.

Außerhalb tropischer, arktischer und subarktischer Klimazonen wird die Kartoffel heute weltweit angebaut. Nachdem sich ihre Kultur in Europa durchgesetzt hatte und die Kartoffel zu einem Grundnahrungsmittel geworden war, brachten Europäer sie überall mit, wo sie später Fuß fassten. Im Einzelhandel werden heute neben den einheimischen Kartoffeln auch solche aus Sizilien, von den Kanarischen Inseln, aus Ägypten oder aus Südafrika angeboten. Auf Teneriffa oder auf Madeira wachsen Kartoffeln unter Palmen und neben Bananengärten. Dort sind zwei Ernten im Jahr möglich, der Export erfolgt vornehmlich in die Staaten der Europäischen Union. Aus Gründen des Ertrags werden Kartoffeln im Alpenraum nur noch selten bis auf 2.000 Meter Höhe angebaut. Eine dieser Anbauinseln ist der Lungau (Österreich), wo unter der Bezeichnung Lungauer Eachtling auf 150 ha verschiedene Sorten angebaut werden.

Kartoffelanbau

Fläche, Ertrag und Handel in Deutschland

In Deutschland lag die durchschnittliche Anbaufläche von dem Jahr 2000 bis 2019 laut FAO bei etwa 265.000 ha. 2019 lag die Anbaufläche bei 271.600 ha. Seit dem Jahr 2000 (304.380 ha) nahm die Fläche mehr oder weniger kontinuierlich ab und erreichte 2015 einen Tiefpunkt mit 236.700 ha. Seitdem stieg sie wieder deutlich an. Der durchschnittliche Hektarertrag lag bei 39,0 t/ha (2000: 43,3 t/ha). Die Erntemenge lag seit Jahren zwischen 10 und 11 Mio. t.

Deutschland ist zudem wichtigstes Importland für Frühkartoffeln, die überwiegend aus Frankreich, Italien und Ägypten kommen. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag dort in den Jahren 2012/2013 bei 55,1 kg. Hans-Jürgen Teuteberg versuchte den Pro-Kopf-Verbrauch von Lebensmitteln, darunter Kartoffeln, in Deutschland seit Beginn der Industrialisierung nachzuberechnen.

Europa

Kartoffelfeld in Nakkila (Finnland)
Kartoffeldammformer

Die Vorbereitung des Ackers auf den Anbau von Kartoffeln beginnt in der Regel mit einer wendenden Grundbodenbearbeitung durch Pflügen entweder im vorhergehenden Herbst, um vor allem bei schweren Böden den Effekt der Frostgare auszunutzen, oder im Frühjahr. Bei Herbstpflugfurche erfolgt im Frühjahr nochmals eine lockernde Bodenbearbeitung durch nichtwendende Geräte auf rund 15 cm Tiefe. Das Pflanzbett sollte abgesetzt, feinkrümelig, klutenfrei und trocken sein, um den Legevorgang der Pflanzkartoffeln, den Dammaufbau, etwaige mechanische Pflegemaßnahmen und die Ernte zu erleichtern. Der Boden sollte einen guten Luft-, Wasser- und Wärmeaustausch ermöglichen. Flache, große und zusammenhängende Flächen mit feinen, sandigen Böden ohne Steine eignen sich besonders für den Kartoffelanbau. Zudem sind Gebiete mit geringerer Luftfeuchtigkeit, z. B. in trockeneren Regionen oder in höheren Lagen wegen des reduzierten Krankheitsrisikos besonders interessant für den Kartoffelanbau. Die Kartoffeln werden in allen Systemen in Dämmen angebaut, was dem vorher erwähnten Anspruch an den Boden entgegenkommt. Die Pflanzendichte und -anordnung im Feld (Reihen- und Pflanzenabstände) sind abhängig vom Nutzungszweck: Größere Bestandsdichten sind typisch für die Erzeugung von Pflanzgut und haben kleinere Knollen zur Folge. Beim Anbau der Kartoffeln für Nahrungszwecke sind die Bestandesdichten geringer und die Knollen größer. Angestrebt werden zum Beispiel beim Anbau für Speisezwecke zwischen 40.000 und 45.000 Pflanzen je Hektar, zur Erzeugung von Pflanzkartoffeln aber rund 60.000 Pflanzen je Hektar.

Das Setzen der Pflanzkartoffeln erfolgt durch spezielle Legemaschinen, welche die Knollen in eine Tiefe von 8 bis 10 cm setzen und anschließend den Boden wieder in Dammform schließen. Der Abstand der Reihen beträgt zwischen 60 und 90 cm; in Hinblick auf Spurweiten und Reifenbreiten der verwendeten Maschinen ist in Deutschland ein Reihenabstand von 75 cm gebräuchlich. Der Abstand der Pflanzen zueinander in der Reihe variiert je nach angestrebter Bestandesdichte zwischen 25 und 40 cm.

Die Unkrautregulierung kann durch mechanische Bekämpfungsmaßnahmen, thermische Verfahren, den Einsatz von Herbiziden oder durch Kombinationen dieser Bekämpfungsmethoden erfolgen. Im konventionellen Landbau ist die Unkrautbekämpfung durch Herbizide üblich, im ökologischen Landbau hingegen werden mechanische oder thermische Verfahren eingesetzt. Die mechanische Unkrautbekämpfung kann mit folgenden Geräten betrieben werden: Hackgerät mit Gänsefußschar, Vielfachgerät, Rollsternhacke, Netzegge, Dammformer, Dammfräse, Dammstriegel oder gewöhnlicher Striegel. Ziel der mechanischen Bekämpfung ist es, dass das keimende Unkraut aus dem Boden gelöst wird und dadurch in der Sonne verdorrt. Diese Maßnahme muss bei entsprechendem Auflauf von Unkräutern so oft wie nötig wiederholt werden, bis die Kartoffelstauden den Boden vollständig abdecken.

Am Ende der Vegetationszeit stirbt das Kraut ab. Es wird verbreitet auch abgetötet, wenn die Knollen genügend groß sind, um das Wachstum bei der optimalen Knollenbeschaffenheit zu unterbrechen, die Erntefähigkeit durch Lösen der Knollen von den Stolonen und Festigung der Schalen herbeizuführen und die Ansteckung der Knollen durch Krankheiten zu verhindern. Für diese Abreifebehandlung gibt es verschiedene Methoden, welche vom Anbausystem abhängig sein können. Dazu gehören das mechanische Zerstören der oberirdischen Pflanzenteile durch Abschlegeln oder der Einsatz von Herbiziden (Sikkation).

Anbau weltweit

Geerntete Kartoffeln werden in Himachal Pradesh, Indien sortiert
Kartoffelernte in Indonesien
Chuños, Kartoffeln, die nach traditionellem Verfahren in Peru und Bolivien im Boden gefriergetrocknet konserviert werden

Dank der großen Anpassungsfähigkeit der Kartoffel wird diese heutzutage praktisch auf der ganzen Welt angebaut. Während der Anbau in entwickelten Ländern über die letzten zwei Jahrzehnte tendenziell abgenommen hat, war in Drittweltländern eine Zunahme zu beobachten, am deutlichsten in Asien. Diese Zunahme beruht sowohl auf der Ausdehnung der Anbauflächen wie auf der einfachen Einbeziehung der Kartoffel in bestehende Anbausysteme: Die Entwicklung früh reifender Sorten mit einer Vegetationszeit von 80 bis 100 Tagen erlaubt es z. B. in Indien, die Anbaupause zwischen Reis- und Weizenanbau ideal zu nutzen.

Die Anbautechniken in der Dritten Welt sind sehr unterschiedlich, je nach Wachstums- und Marktbedingungen. In den Anden, Zentralafrika und dem Himalaja werden Kartoffeln hauptsächlich von kleinen Subsistenzbetrieben von Hand angebaut. Ansonsten ist der Anbau in den meisten Regionen stark mechanisiert worden.

Anbaubeispiel Afrika – Äthiopien

In Äthiopien werden Kartoffeln hauptsächlich in Rotations- und Mischanbau (multicropping)-Systemen während der großen Regenzeit angebaut. Die Saatbettbereitung wird vor der Regenzeit durchgeführt, meist ein bis zwei Monate vor dem Pflanzen. In vielen Regionen ist diese Feldbestellung noch mit Handarbeit oder mit Hilfe von Ochsen verbunden. Als Pflanzgut werden hauptsächlich ganze Knollen verwendet, da diese weniger anfällig auf Krankheiten sind und chemische Pflanzenschutzmittel kaum verwendet werden. Auch die Unkrautkontrolle wird hauptsächlich von Hand erledigt.

Anbaubeispiel Eurasien – Indien

Die Großzahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Indien sind kleine Familienbetriebe. Die Kartoffelproduktion erfolgt während des Monsuns von Juli bis September, wie auch im Winter, allerdings nur bei Bewässerung. Je nach Region sind Rotationen von Mais-Kartoffel-Weizen bzw. mit Reis oder Jute üblich.

Anbaubeispiel Amerika – Peru

Peru liegt im Ursprungsgebiet der Kartoffel und noch heute gibt es viele wilde Sorten. Seit ungefähr 7.000 Jahren werden Kartoffeln angebaut, sie stellten lange Zeit das Hauptnahrungsmittel der Menschen dar. Der Hauptanteil der Kartoffelernte wird von Kleinbauern mit weniger als 3 ha Anbaufläche produziert. Grundsätzlich ist der Kartoffelanbau in zwei Zyklen aufgeteilt: das „frühe Pflanzen“ und das „große Pflanzen“. Je nach Gegend sind die beiden Zyklen unterschiedlich wichtig. In der Fruchtfolge folgen auf Kartoffeln zuerst meist andere südamerikanische Wurzel- oder Knollenfrüchte und danach Quinoa oder Gerste.

Das Internationale Jahr der Kartoffel 2008

Einer Deklaration der UN-Generalversammlung vom November 2005 folgend, wurde am 18. Oktober 2007 in New York das Jahr 2008 als das Internationale Jahr der Kartoffel von den Vereinten Nationen eingeführt.

Die Mission des Internationalen Jahrs der Kartoffel ist, das Bewusstsein für die Bedeutung der Kartoffel als Nahrungsmittel in den Entwicklungsländern zu steigern, Forschung und Entwicklung kartoffelbasierter Systeme zu fördern und damit zum Erreichen der Millenniumsentwicklungsziele der Vereinten Nationen beizutragen. Die Kartoffel hat ein erhebliches Potenzial, bei der Bekämpfung der Unterernährung beizutragen.

Aus Anlass des Jahrs der Kartoffel gab die Schweizerische Post zudem am 4. März 2008 eine Sonderbriefmarke im Wert von 85 Rappen heraus.

Kartoffelsorten

Kartoffel Atlanta
Verschiedene Kartoffelsorten auf einem Markt

Weltweit gibt es rund 7000 Kartoffelsorten. Diese Sorten sind aufgrund der vielen verschiedenen Verwendungszwecke und der geographisch weit auseinander liegenden Anbaugebiete gezüchtet worden. Zudem werden ständig weitere Sorten entwickelt. Die weltweit größte Gendatenbank mit zirka 100 wilden und 3800 in den Anden traditionell kultivierten Kartoffelsorten unterhält das internationale Kartoffelinstitut mit Sitz in Lima, Peru.

Die verschiedenen Sorten können nach der Reifezeit und dem Verwendungszweck unterschieden werden:

Reifezeit

Das Kriterium der Reifezeit ist für den Produzenten von großer Wichtigkeit. Die Sortenwahl hängt von den klimatischen Bedingungen und der Dauer der Vegetationsperiode ab. Folgende Kategorien werden unterschieden:

  • Die frühreifen Kartoffelsorten (Frühkartoffeln, in Österreich meist als Heurige bezeichnet) weisen eine Vegetationsperiode von 90 bis 110 Tagen auf. Meist kann man sie im Juni/Juli ernten (wenn die Knollen im März/April gepflanzt worden sind). In Gebieten, welche schon früher frostfrei sind, ist sogar noch eine frühere Ernte möglich. Damit die frühreife Kartoffel bereits im Juni/Juli geerntet werden kann, muss schon früh die Anlage für die Knollen gebildet werden sowie auch das Wurzelwachstum schnell erfolgen. Dabei wird nicht nur der Ertrag, sondern auch die Stärkeeinlagerung in die Knollen reduziert, da diese verzögert zum Volumenwachstum erfolgt.
Beispiele: Agata, Amandine, Birte Derby, Frühgold, Lady Christl, Lady Felicia
  • Die mittelfrühreifen Kartoffelsorten weisen eine Vegetationsperiode von 120 bis 140 Tagen auf.
Beispiele: Gourmandine, Bintje, Blaue St. Galler, Victoria, Ditta, La Ratte, Nicola, Urgenta, Pamela, Naturella, Désirée, Agria, Eden, Allians
  • Die mittelfrüh-späten Kartoffelsorten weisen eine Vegetationsperiode von 140 bis 160 Tagen auf.
Beispiele: Ackersegen, Atlanta, Lady Jo, Lady Claire, Innovator, Lady Rosetta, Marlen, Fontane, Hermes, Eba, Markies, Panda

Verwendungszweck

Kartoffeleimer aus Email, Niederlande

Speisekartoffeln werden nach ihren Kocheigenschaften unterschieden. Nach der Handelsklassenverordnung müssen alle im Handel (auch lose) angebotenen Kartoffeln nach diesen Kocheigenschaften eingeordnet werden. In der EU werden Speisekartoffeln in vier Kochtypen eingeteilt, die mit den Buchstaben A bis D sowie Kombinationen daraus bezeichnet werden. Deutsche Kartoffeln werden darüber hinaus mit einem farbigen Streifen auf der Verpackung gekennzeichnet.

  • Kartoffel zu Speisezwecken
    • Festkochende Speisekartoffeln
      Kochtypen: A und A-B
      Farbkennzeichnung: grün
      Sorten: Annabelle, Agata, Amandine, Anais, Belana, Charlotte, Cilena, Ditta, Filea, Hansa, Kipfler, La Ratte, Linda, Marabel, Nicola, Primura, Princess, Renate, Selma, Sieglinde, Spunta, Stella, Vitelotte
      Form: Länglich bis oval
      Konsistenz: fest, feinkörnig, feucht
      Kocheigenschaften: Kein Aufspringen
      Geschmack: mild bis angenehm kräftig
      Gerichte: Bratkartoffeln, Gratins, Kartoffelsalat
    • Vorwiegend festkochende Speisekartoffeln
      Kochtypen: B-A und B
      Farbkennzeichnung: rot
      Sorten: Agria, Arkula, Astilla, Atica, Bamberger Hörnchen, Bolero, Christa, Colette, Désirée, Finka, Gala, Gloria, Grandifolia, Granola, Hela, Jelly, Laura, Leyla, Maja, Quarta, Rosara, Saskia, Saturna, Secura, Solara, Satina, Tizia, Ukama
      Form: uneinheitlich
      Konsistenz: feinkörnig, mäßig feucht
      Kocheigenschaften: Geringes Aufspringen
      Geschmack: mild bis angenehm kräftig
      Gerichte: Salz- und Pellkartoffeln, Bratkartoffeln, Suppen
    • Mehlig kochende Speisekartoffeln
      Kochtypen: B-C und C
      Farbkennzeichnung: blau
      Sorten: Ackersegen, Adretta, Afra, Arkula, Aula, Bintje, Blauer Schwede, Freya, Gunda, Karat, Karlena, Koretta, Libana, Likaria, Lipsi, Mariella, Melina, Naturella, Schwarzblaue aus dem Frankenwald
      Form: uneinheitlich
      Konsistenz: grobkörnig, trocken
      Kocheigenschaften: häufiges Aufspringen
      Geschmack: angenehm kräftig
      Gerichte: Eintöpfe, Kartoffelpüree
    • übrige Kochtypen
      Kochtypen: C-D und D
      dies sind keine Kochtypen im Sinn der Handelsklassenverordnung
      Konsistenz: stark mehlig, trocken
      Kocheigenschaften: besonders locker bis zerfallend.
  • Sorten zur Weiterverarbeitung
    • Veredlungskartoffel
      Pommes frites: Agria, Eba, Fontane, Innovator, Markies, Felsina
      Kartoffelchips: Erntestolz, Fontane, Hermes, Lady Claire, Lady Rosetta
      Kartoffelflocken: Eba, Saturna
    • Wirtschaftskartoffel
      Industrienutzung, hoher Stärkegehalt: Amflora
    • Futterkartoffel
    • Pflanzkartoffel

Kartoffelkrankheiten und Schädlinge

Kartoffeln können durch verschiedene Ursachen geschädigt werden. Dazu zählen durch Pilze, Bakterien oder Viren ausgelöste Krankheiten. Schädigung treten außerdem durch Insekten, Asseln, Fadenwürmer oder Nagetiere auf.

Von den Larven des Kartoffelkäfers befallene Kartoffelstaude
Schwere Fraßschäden und Ernteausfall verursacht durch Wühlmäuse (Schermäuse)

Kartoffelkrankheiten

Pilzkrankheiten der Kartoffelpflanze

  • Kartoffelfäule, auch als Kraut- und Knollenfäule bekannt (Phytophthora infestans)
  • Dürrfleckenkrankheit oder Hartfäule (Alternaria solani)
  • Weißhosigkeit, Kartoffelpocken, Wurzeltöterkrankheit (Rhizoctonia solani)
  • Pulverschorf (Spongospora subterranea)
  • Weißfäule (Kartoffel) (Fusarium coeruleum)
  • Kartoffelkrebs (Synchytrium endobioticum)
  • Silberschorf (Helminthosporium solani)
  • Fusarium-Welke (Fusarium oxysporum)
  • Colletotrichum-Welkekrankheit (Colletotrichum coccodes)

Bakterielle Kartoffelkrankheiten

  • Schwarzbeinigkeit und Nassfäule (Erwinia carotovora)
  • Kartoffelschorf (Streptomyces scabies)
  • Bakterienringfäule (Clavibacter michiganensis subsp. sepedonicus)
  • Schleimkrankheit (Ralstonia solanacearum)

Virale Kartoffelkrankheiten

  • Blattrollkrankheit, verursacht durch Blattrollvirus (Potato leafroll virus, PLRV)
  • Strichelkrankheit und Ringnekrose der Kartoffelknollen (englisch potato tuber necrotic ringspot disease, PTNRD), verursacht durch Y-Virus (Kartoffelvirus Y)
  • Mosaikkrankheiten: Kräuselmosaik-Krankheit (A-Virus), Leichte Mosaik-Krankheit (Andean potato mild mosaic virus) und Knollenfleckenkrankheit (Knollenfleckenvirus alias Kartoffel-Aucubamosaikvirus, PAMV)
  • Stängelbuntkrankheit, verursacht durch Tabakmosaikvirus (TMV)
  • Eisenfleckigkeit bzw. Tabak-Rattle-Virus (TRV) oder Tabakmosaikvirus (TMV)

Schädlinge

Insekten

  • Blattläuse (Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae), Grüne Pfirsichblattlaus (Myzodes persicae))
  • Drahtwurm
  • Feldmaikäfer (Melolontha melolontha) resp. Waldmaikäfer (Melolontha hippocastani)
  • Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata)
  • Saatschnellkäfer (Agriotes obscurus)
  • Wintersaateule (Agrotis segetum)

Asseln

  • Kellerassel

Fadenwürmer (Nematoda)

  • Goldnematoden (Heterodera rostochiensis)
  • Stängelälchen (Ditylenchus dispaci)

Nagetiere (Rodentia)

  • Feldmaus (Microtus arvalis)
  • Schermäuse (Arvicola)

Verwendung

Speisekartoffeln

Seit Ende des Zweiten Weltkriegs werden in Deutschland immer weniger Kartoffeln konsumiert. Der Verbrauch hat sich mehr als halbiert. Die Nahrungsmittelindustrie bringt vermehrt Fertiggerichte aus Kartoffeln auf den Markt. So steigt der Konsum von Kartoffelchips, Pommes frites, Kroketten, Fertig-Rösti und Kartoffelpüree aus Trockenflocken. Als Beilage werden jedoch häufig Alternativen wie Reis und Teigwaren gewählt, deren Zubereitung noch einfacher ist.

Der durchschnittliche Kartoffelverbrauch je Einwohner verringerte sich in Deutschland von 70 kg im Jahr 2000 auf 57 kg im Jahr 2010.

In Deutschland erfolgt das Inverkehrbringen von Kartoffeln in den Handel seit 1956 nach den sogenannten Berliner Vereinbarungen. Im Jahr 2010 wurden diese Bestimmungen letztmals aktualisiert. Sie legen unter anderem standardisierte Größensortierungen und weitere Qualitätsmerkmale fest.

Kartoffeln haben einen hohen glykämischen Index. Eine kanadische Studie zeigte, dass Kinder dennoch bis zu 40 % weniger Kalorien zu sich nehmen, wenn zu einer Mahlzeit Kartoffelmus als Beilage gereicht wird, und dass die Glucose- und Insulinwerte nach dem Essen geringer sind, wenn die Beilage aus Pommes frites bestand (jeweils im Vergleich zu Nudel- und Reisgerichten).

Futterkartoffeln

Seit dem 19. Jahrhundert werden in Mitteleuropa Schweine kaum noch in den Wald und auf die Weide getrieben, sondern im Stall gehalten. Die für die Ernährung der Schweine ehedem wichtige Eichel und anderes Futter aus dem Wald wurden zunächst überwiegend durch die kostengünstigere Kartoffel ersetzt (mit Ausnahme der Schweine zur Herstellung von Spezialitäten wie dem Jamón Ibérico de Bellota). In den letzten Jahrzehnten werden immer mehr Mastmittel auf dem Weltmarkt eingekauft. Gegen die niedrigen Weltmarktpreise des meist in Entwicklungsländern produzierten Soja hat die im Inland angebaute Kartoffel einen schweren Stand. Da die Fütterung mit Kartoffeln im Vergleich zur Getreidefütterung aufwendiger ist, wurde sie in Deutschland zwischen 1970 und 1992 bedeutungslos.

Regionale Namen

Es bestehen zahlreiche Regionalnamen für die Kartoffel.

  • Der Typus Kartoffel ist ganz überwiegend norddeutsch und teilweise mitteldeutsch. Hierzu gehört sprachgeschichtlich auch niederdeutsch Tüfte oder Tüffel.
  • Im Südosten des deutschen Sprachgebiets (Österreich, Bayern, Teile Thüringens und Sachsens) sowie am Niederrhein gilt der Typus Erdapfel. Hierzu gehörende Lautvarianten sind Ärpel, Erpfel sowie um Köln Äädappel.
    • Sprachlich schließt sich an diesen Typus ganz im Süden des deutschen Sprachgebiets (Schweiz, Südbaden, Oberelsass) der Typus Herdapfel an; Herd ist ein alemannisches Wort für „Erde, Erdboden“. Die mundartlichen Realisierungen sind Härdöpfel, Härdepfel, Hördöpfel, Häärpfel, Häärepfel.
  • Im Südwesten des deutschen Sprachgebiets (von der Schweiz [veraltet] und Vorarlberg über Elsass, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland bis Luxemburg), aber auch im Burgenland herrscht der Typus Grundbirne. Die hierhergehörigen Mundartwörter sind Gromper, Grombiera, Grumbeer(e), Grumbiere, Grundbirn, Krumbeer, Krumbiir, Krumper.
    • Sprachlich schließen hier die Typen Erdbirne (mundartlich Aberne, Aper, Arber, Arbiern, Erbir, Erdbirn, Erper, unter anderem in Sachsen und Württemberg), Herdbirne (mit Herd „Erde, Erdboden“; mundartlich Häppere, Häppiir, Ä(r)pire, Härperu in Teilen der Schweiz) und Bodenbirne (im Allgäu) an.
  • Lokal in der Schweiz (besonders Schwyz und Uri) sagt man Gum(m)el oder in der Verkleinerungsform Gum(m)eli.
  • Verstreut finden sich auf spanisch patata zurückgehendes Bodaddn und (ostfränkisch) Bodaggn (Potacke).
  • Bramburi im Norden Niederösterreichs stammt vom tschechischen brambor, das seinerseits auf den Landesnamen „Brandenburg“ zurückgeht.
  • Weitere Mundartwörter verschiedener Herkunft sind Flezbirn, Grübling, Eachtling (Salzburger Lungau), Knolle/Knulle (im südöstlichen Brandenburgs), Nudel (Vorpommern), Bulwe, Kästen, Pipper (Raum Kleve), Schucke und Schrumpern (um Daun und Gerolstein).

Das Wort Grumbier hat sich auch in den südslawischen Sprachen verbreitet: auf Slowenisch und Serbokroatisch heißt die Kartoffel krumpir. Kumpir ist auch ein türkisches Gericht, das vor allem aus großen Kartoffeln besteht. Im Ungarischen existiert neben der offiziellen Bezeichnung burgonya für die Kartoffel auch der Ausdruck krumpli.

Im Russischen (kartofel, kartoška) und Polnischen (kartofel) wurde dagegen „Kartoffel“ als Fremdwort übernommen, wobei in Polen auch der Begriff ziemniak (Erdling) verbreitet ist. Das tschechische brambor leitet sich hingegen von Braniborsko ab, tschechisch für Brandenburg, von wo aus die Kartoffel einst nach Böhmen eingeführt wurde.